Jupiter/Neptun Exaktheit
am 11.6.2014 um 04:00:25 GMT
Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Tage bilden Jupiter und Neptun eine sehr interessante Figur* die am 11.6.2014 exakt wird und auch noch in den folgenden Tagen spürbar bleiben wird. (Sternchen* verweisen jeweils auf technische Erklärungen weiter unten.) Manchen wird dazu vielleicht einfallen, dass einen Tag später am 12.6.2014 die Fußball-WM in Brasilien beginnt. Was durchaus passt, denn Jupiter/Neptun ist oft bei Menschen zu finden, die viel gereist sind und/oder Vorfahren aus mehreren Kulturen haben. Jupiter/Neptun ist also multikulturell und die Fußball-WM ist ja ein multikulturelles Ereignis. Und Jupiter/Neptun symbolisiert noch viel mehr. *Jupiter und Neptun bilden ein Trioktil (135°-Aspekt), einen Spiegelpunktaspekt über 15° Stier und eine Halbsumme in deren Mitte die Venus steht – siehe die rote Figur in der obigen Grafik.
Jupiter entspricht die Weite, die wir uns geistig bewusst und absichtlich zugänglich machen können. Neptun entspricht das Grenzenlose, das uns im Zustand der Absichtslosigkeit zugänglich wird. Man könnte sagen, Neptun entspricht dem passiven, weiblichen und Jupiter dem aktiven, männlichen Erkenntnispotential. Insofern symbolisiert Jupiter/Neptun multidimensionale Erkenntnis. Also findet sich diese Konstellation auch bei Mystikern. Jupiter symbolisiert den kulturellen Zusammenhang, die Weltanschauung, die Erkenntnisfähigkeit und den geistigen Horizont einer Person. Neptun symbolisiert das Grenzenlose, das Transzendente, das Unbewusste, die Intuition und das grenzenlose, universelle Bewusstsein. Wenn Jupiter und Neptun einen Aspekt bilden, verbinden sich diese Inhalte. Dann ergeben sich intuitive Erkenntnis, multikulturelles und multidimensionales Bewusstsein etc.
Neptun löst Grenzen auf. Wenn bei Jupiter/Neptun kulturelle Grenzen aufgelöst werden, ergeben sich multikulturelle Zusammenhänge, wie z. B. bei der Fußball-WM. Bei der WM dürfte zusätzlich eine Rolle spielen, dass die Venus im Stier eingebunden ist, wodurch das Gemeinschaftliche besonders betont wird. Aber natürlich kann sich Jupiter/Neptun auch noch auf ganz andere Weise und auf ganz anderen Ebenen manifestieren.
Das metaastrologisches Schlüsselbild für Jupiter/Neptun
Dieses Horoskop zeigt einige der grundsätzlichen Bedeutungen von Jupiter/Neptun-Verbindungen. Es handelt sich um ein Combin zweier Horoskope. Das erste wurde auf die erste Sichtung des Neptun durch Galilei berechnet, das zweite auf die Annäherung der Sonde Pioneer 10 an den Jupiter auf kürzeste Distanz.
Das Potential der Konstellation ist eine Bewusstheit mit der Fähigkeit die konventionellen Grenzen der Wahrnehmung zu überschreiten und die Grenzen der Zeit und der linearen Logik auf zu heben. Was sich als getrennt erlebt und darstellt, findet sich hier in größeren Zusammenhängen und in einem erweiterten inneren Raum wieder. Es werden neue innere Bilder geschöpft, bisherige Konzepten werden aufgelöst und aufgehoben. Letztlich wird sich eine Art geistiger Entgrenzung ergeben. Und es lohnt sich, dabei immer am Anfang zu bleiben und sehr bewusst und präzise mit dem Prozess der bewussten Wahrnehmung umzugehen.**
Es geht also bei Jupiter/Neptun um einen Vorgang, bei dem die Bewusstheit und dann auch das Bewusstsein bisherige Grenzen überschreitet. Bewusstsein verkörpert sich in unterschiedlichen Kulturen und Sprachen. Wenn kulturelle und sprachliche Grenzen überschritten werden, ergeben sich multikulturelle Zusammenhänge und das Bewusstsein wird potentiell multidimensional. Ein Beispiel ist die Weltmusik.
Jon Hassell 23.3.1937 Memphis Tennessee
Sonne/MC-Horoskop
Ein Pionier der Weltmusik ist Jon Hassell. Da seine Geburtszeit unbekannt ist, habe ich die Sonne auf den MC gesetzt. Hier ein Beispiel seiner Musik: https://www.youtube.com/watch?v=-7IRnin9gF0&list=RDgaC-stgdcuc&index=7
Der Trompeter und Komponist Jon Hassell verbindet in seinem Horoskop Jupiter über den Chiron mit Neptun, was auf einen sehr eigenständigen Zugang zu kulturellen Zusammenhängen deutet. Und mit der Sonne im Widder ist er ein Pionier. Er entwickelte den Begriff „Fourth World“ zu Deutsch „Vierte Welt“. Zitat: „Mein Ausdruck Fourth World umschreibt ein sinnliches Koordinatensystem, in dem sich für die Balance zwischen uralter Weisheit und neuesten Technologien organische Formen finden lassen.“ In seiner Musik finden sich Spuren von Cool Jazz, traditioneller indischer und moderner Musik – er studierte bei Karlheinz Stockhausen in Köln – und er ließ sich unter anderem auch von der Wassermusik und der Traum-Theorie der Senoi in Malaysia und von der polyrhythmischen Musik der Pygmäen anregen.
Wir finden in seiner Musik ein Prinzip, das prägend für die Kunstformen der Moderne wurde, das Prinzip der Collage. Collage bedeutet die Verbindung von Elementen, die aus unterschiedlichen Bereichen stammen zu einem ästhetischen Ganzen, wodurch ein ganz neuer multidimensionaler Zusammenhang entsteht. Ohne dieses Prinzip wären viele Kunstformen der Moderne vollkommen undenkbar. Pablo Picasso, Georges Braque, Juan Gris und Marcel Duchamp haben Collagen hergestellt.*** Und sie haben auch alle kubistisch gemalt, wobei ein Gegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln zugleich oder in Bewegung dargestellt wird, wie etwa der berühmte „Akt eine Treppe herabsteigend Nr. 2“ von Duchamp. Auch dadurch entstehen multidimensionale Zusammenhänge. Und wie viele andere bildende Künstler dieser Zeit haben sie sich auch von der Kunst anderer Kulturen anregen lassen. Und sie waren nicht die ersten, schon Vincent van Gogh fand bedeutende Inspirationen in japanischen Farbholzschnitten.
Es scheint in der Natur des Bewusstseins zu liegen, sich ausdehnen zu wollen. Buddhisten sprechen davon, dass das Bewusstsein seiner ursprünglichen Natur nach unendlich weit ist wie der Weltraum. Vielleicht ist es naheliegend, dass man nachdem man ein multikulturelles und multidimensionales Bewusstsein entwickelt hat, irgendwann auch ein galaktisches oder kosmisches Bewusstsein entwickelt? Das folgende Bild ist von Max Ernst, der mehrere Bilder mit kosmischen Themen gemalt hat und wohl als einer der größten Meister der Collage angesehen werden kann.
„Geburt einer Galaxis“ Max Ernst 1960
Quelle: www.spamula.net
Max Ernst 2.4.1891 um 10:30 mittlere Ortszeit LMT in Brühl bei Köln
Im Horoskop von Max Ernst findet sich Jupiter/Neptun als exaktes Quadrat von Haus 9 zur Spitze von Haus 12. Bei Jupiter in 9 ergibt sich eine Meta-Position der Anschauung, eine Sichtweise, die sich eine Anschauung von verschiedensten Sichtweisen machen kann. Neptun auf der Spitze von 12 deutet auf die Auflösung und Wiedergeburt von Bildern und Ideen in neuen Formen. Soweit einmal diese Beispiele zu Jupiter/Neptun in der bildenden Kunst.
Jupiter/Neptun symbolisiert auch die intuitive Erkenntnis und die Einsicht ins Unbewusste. Passend dazu finden wir bei Sigmund Freud den Jupiter in den Fischen – dem Zeichen, das von Neptun beherrscht wird und bei C. G. Jung finden wir Neptun Quadrat Sonne Binonil Jupiter. Das Binonil ist nach dem Schweizer Astrologen Cousto ein meditativer Aspekt und die Herangehensweise von von C. G. Jung an das Unbewusste war sicherlich auch meditativer Art. Und wir könnten bei Jupiter/Neptun natürlich auch an Einsichten denken, die aus dem Verborgenen, Grenzenlosen und Unsichtbaren auftauchen. Jane Roberts, die Seth gechannelt hat, lange bevor Channeling zur Mode wurde, hat das vom Jupiter regierte Zeichen des Schützen in Haus 12 und den Jupiter in Haus 5. Sie hat danach verborgene mehrdimensionale Einsichten aus dem Unsichtbaren zum Ausdruck gebracht und der Begriff „multidimensional“ zieht sich wie ein roter Faden durch ihr gesamtes Werk. Wenn wir annehmen, dass Neptun die Mystik entspricht und Jupiter die Einsicht, müssen wir annehmen, dass diese Konstellation auch in den Horoskopen von Mystikern eine Rolle spielt.
Osho 11.12.1931 um 17:13 IST
in Kutchwada Indien
In Osho’s Horoskop spiegelt Jupiter in Haus 3 über den IC auf Neptun in Haus 4. Danach war Osho intellektuell (Haus 3) multikulturell und in seelischer (Haus 4) Hinsicht ein multidimensionales Wesen. Er war sehr belesen, seine Privatbibliothek umfasste mehr als 100.000 Bücher und er zitierte in seinen Vorträgen Freud, Jung und Reich ebenso geistreich wie Meister Eckhart, Buddha, Jesus, Lao Tse, Heraklit, Sokrates und viele andere. Es wird erzählt, dass Osho bei seiner Erleuchtung das Leuchten Tausender von Sonnen in seinem Inneren erlebte. Und Osho wiederum sagte einmal, dass auch der indische Mystiker Kabir das Leuchten Tausender von Sonne in seinem Inneren erlebte. Was mich als Astrologen aufhorchen und an das galaktische Zentrum denken ließ.
Kabir hypothetisch 1.7.1440 um 04:33 LAT
in Varanasi Indien
Das obige Horoskop für Kabir ist hypothetischer Natur. Ich sage nicht, dass dieses Horoskop stimmt, aber es könnte stimmen. Über seine Geburt weiß man nur, dass er 1440 und vermutlich in Varanasi geboren wurde. Da aber auch Kabir multikulturell war, denn er verband in seiner Sichtweise Elemente aus Hinduismus und Sufismus, nahm ich an, dass er Jupiter/Neptun in seinem Horoskop gehabt haben muss. Diese Konstellation war 1440 im Juni und Juli gegeben. Außerdem war er von Beruf Weber, also müsste er wohl einen Aspekt von Venus und Pluto gehabt haben. Venus/Pluto steht in der MRL unter anderem für Gewebe und damit auch für Textilien und Weberei. Am 1.7.1440 standen Venus und Pluto im Halbquadrat. Kabir hat eine Meta-Position eingenommen und geistige Unterschiede aufgehoben, da bietet sich an, dass Jupiter in 9 und Saturn als Herrscher von 8 in 11 steht, … usw. Genug, es ist nur ein hypothetisches Horoskop. Wichtiger scheint mir, dass Kabir einmal schrieb:
Es gibt ein geheimes Eines
und die Planeten aller Galaxien
gleiten durch dessen Hände wie Perlen
Und wie schon erwähnt, sagte Osho einmal, dass Kabir das Leuchten Tausender Sonnen in seinem Inneren erlebte. Danach hat Kabir nicht nur ein multikulturelles, multidimensionales, sondern auch ein kosmisches Bewusstsein entfaltet. Wir sind von Jupiter/Neptun ausgegangen, diese Konstellation findet sich auch im metaastrologischen Schlüsselbild für das Galaktische Zentrum.
Das metaastrologische Schlüsselbild für das Galaktische Zentrum (GZ)
16.9.1932 um 23:10 GMT in Holmdel, New Jersey USA
Zu diesem Zeitpunkt empfing der Radio-Astronom Karl Guthe Jansky ein maximal deutliches Radio-Signal aus dem Galaktischen Zentrum (GZ). Jupiter und Neptun stehen in enger Konjunktion in Haus 6 und sind maximal bedeutsam, weil Jupiter Haus 9 und 10 und Neptun Haus 1 regiert. Danach ist das multikulturelle, multidimensionales Bewusstsein im Sinne von Jupiter/Neptun im galaktischen Bewusstsein im Sinne des GZ-Horoskops enthalten und dessen wichtigste Qualität.
Die Entdeckung des GZ-Combin
7.1.2010 um 23:39 MET in Freiburg
Unter diesen astrologischen Konstellationen fiel mir während eines Telefonats mit meiner Kollegin Birgit Braun eine Methode ein, wie man das individuelle Geburtshoroskop mit dem Galaktischen Zentrum (GZ) verbinden kann um die individuelle astrologische Beziehung zum Galaktischen Zentrum zu beleuchten. Auch hier finden befinden Jupiter und Neptun in Konjunktion. Es handelt sich bei dieser Methode um eine Art „astrologische Collage“ – nämlich um ein Combin-Horoskop aus dem individuellen Geburtshoroskop und der vorgeburtlichen Konjunktion der Sonne mit dem Galaktischen Zentrum.
Alles Gute
Vincento
Anhang – technische Erklärungen zu den astrologischen Deutungen:
**AC-Jungfrau/Bewusstheit, Merkur in 6 im Wassermann/die Grenzen der Wahrnehmung werden überschritten, Uranus in 10, Zwilling in 10/Grenzen von Zeit und Logik werden aufgehoben. Steinbock in 5, Saturn in 3/sich als getrennt erleben, Skorpion in 3, Pluto in 9/sich in größeren Zusammenhängen wiederfinden, Stier in 9, Venus in 4, Schütze in 4/und in erweiterten inneren Räumen. Venus Opposition Uranus/Bildschöpfung, Neptun in 8, Mars aus 8 in 11/Auflösung und Aufhebung von Konzepten. Mondknoten in 1/das evolutionäre Potential liegt im Anfang, Jungfrau in 1, Merkur in 6/und in der Bewusstheit.
***Picasso Jupiter/Neptun in 10, Braque Figur aus Saturn/Neptun, Sonne/Pluto und Merkur/Jupiter, Gris Jupiter/Neptun-Spiegelpunkt, Duchamp Jupiter/Neptun-Quincunx.