Die Erde im „Spiegel“ des galaktischen Knotens

Liebe Leserinnen und Leser,

zur Einführung – der Mond braucht ca. 29 Tage, um den Tierkreis zu umrunden, Merkur und Venus ca. ein Jahr, der Mars ca. zwei, der Jupiter ca. zwölf usw. aber der galaktische Knoten braucht ca. 25.800 Jahre! Das ist also eine ganz andere Größenordnung und damit eröffnet sich auch eine ganz andere Perspektive. Da geht es also um sehr lange Zeiträume und manche Astrologen bringen damit die sogenannten „Weltzeitalter“ in Verbindung. Nach dieser Idee wird die irdische Entwicklung jeweils ca. 2150 Jahre lang von den Qualitäten eines der zwölf Tierkreiszeichen bestimmt und es wird ja oft und schon seit langem davon geredet, dass jetzt irgendwann das „Wassermann-Zeitalter“ kommt, oder kürzlich angefangen hat. Da fällt mir eine Geschichte ein:

Vor ein paar Jahren stand ich mit ein paar anderen Gästen einer Silvesterparty draußen auf dem Balkon und wir unterhielten uns. Und da sagte dann eine Frau: „Also meine Therapeutin therapiert ja nicht nur, sondern die channelt auch. Und die channelt spirituelle Wesen aus dem Sternensystem der Plejaden. Und die haben gesagt, dass das Zeitalter des Wassermanns vorbei ist.“ Und da hab ich dann schlagartig endlich begriffen, warum ich mich manchmal so schlecht fühle. Ich hab nämlich die Sonne im Wassermann! Also wundert mich seither gar nichts mehr. Ich hatte ja immer gehofft, dass mein Zeitalter erst noch kommt. Aber in Wirklichkeit ist es schon vorbei! Mist! Klar geht es mir da manchmal echt nicht so gut. Das Ding mit diesen Weltzeitaltern ist halt immer so eine Sache.

Der galaktische Knoten ist jedenfalls im Jahr 1994 auf 0° Steinbock eingetreten. Und ich halte es für möglich, dass dieser Moment astrologisch sehr bedeutsam ist und uns unsere irdischen Zusammenhänge wie aus einer deutlich erweiterten und objektiven Perspektive zeigt. Also habe ich das Horoskop darauf berechnet und deute es als „galaktische Momentaufnahme“ unserer irdischen Zusammenhänge. Hier kommt das Horoskop auf diesen Moment:

Steinbockingress des galaktischen Knotens 28.4.1994 um 12:00 Weltzeit

Kurz vorweg – der Eintritt des galaktischen Knotens in den Steinbock erlaubt uns vermutlich einen Blick aus einer erhöhten Position auf das Objektive, Maßstäbliche, Allgemeingültige und Bestimmende unserer irdischen Situation. Das ist mein Deutungsansatz. Die Deutungen sind mit Sternchen und Zahlen z. B. mit *1 markiert und direkt darunter finden sich mit gleicher Markierung in kursiver Schrift die astrologischen Begründungen für meine Deutungen. Astronomische Informationen und allgemeine astrologische Überlegungen zur Bedeutung des galaktischen Knotens finden sich im PS am Ende vom Text. Nun zur Deutung:

Die primäre Energie manifestiert sich hier in Impulsen zur Eroberung und zur Überschreitung bisheriger Grenzen. Diese aggressiven Impulse existieren um ihrer selbst willen. Sie beziehen sich zunächst einmal nur auf sich selbst, sie sind bloßer Selbstzweck. Kurz – man will sich durchsetzen, weil man sich halt durchsetzen will. *1

*1 Der Mars steht im Widder, dem eigenen Zeichen und bezieht sich damit auf das eigene Prinzip. Es wird eine Grenze nach der anderen verletzt, bis die Energie erschöpft ist, oder eine unüberwindbare Grenze auftaucht. Nach meiner Forschung würde die Energie des Mars im Widder übrigens idealerweise für schöpferische Aktivitäten eingesetzt – idealerweise. Aber oft wird er halt im Sinne des Übergriffs eingesetzt.

Die aggressiven Handlungsimpulse verbinden sich mit einer Vorstellung von Größe, was nachhaltige und nur sehr schwer rückgängig zu machende Folgen hat. *2

*2 Der Mars im Widder steht im Quincunx zum Jupiter in Skorpion – Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem und symbolisiert deshalb auch die Größe. Der Skorpion symbolisiert nach Wolfgang Döbereiner Vorstellungen und Konzepte und wird gerne zum Kompensieren verwendet. Jupiter im Skorpion fehlt die Begegnung mit dem Lebendigen, die Größe ist hier nur eine mentale Angelegenheit und potentiell „ein ganz kleines bisschen manisch“ :-). Der Quincunx-Aspekt (150°) bringt nach Cousto schwer umkehrbare und nachhaltige Konsequenzen, weshalb ich dem Aspekt den Beinamen „Dominoeffekt“ gegeben habe.

All dies verbindet sich mit einem Bild für den Untergang und die Auflösung der bisherigen Maße, Grenzen und Ordnungen. Es entsteht also eine Situation zunehmender Maßlosigkeit. *3

*3 Da Saturn in den Fischen steht, werden die bisherigen Maßstäbe, Grenzen und Ordnungen aufgelöst und gehen unter und da Saturn im Trigon zum Jupiter steht, verbindet sich dies „harmonisch“, oder sagen wir besser „verstärkend“ mit dem Bild der vorgestellten Größe.

Was genau ist hier mit „vorgestellter Größe“ gemeint? Kürzlich saß ich in der Straßenbahn neben zwei ungefähr achtjährigen Jungs, die zusammen ein Handyspiel spielten. Bei diesem Spiel konnten die Jungs ganze Länder zerstören, indem sie einfach nur einmal mit einem Finger auf die Benutzeroberfläche tippten. Sie tippten einmal auf die Oberfläche, dann gab es Blitze, Explosionen und Rauch und die Länder waren zerstört. Ich sah ihnen über die Schulter zu und war innerhalb weniger Sekunden total in den Bann des Spiels gezogen. Denn das Spiel war optisch sehr gut gemacht, es löste einen richtigen Sog aus. Als Künstler und NLP-Master verstehe ich etwas von der suggestiven Macht der Bilder. Und aus den beiden Jungs werden ja vielleicht einmal richtig gute Drohnenpiloten, nicht wahr? Dieses Handyspiel ist jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, was mit „vorgestellter Größe“ gemeint ist und natürlich gibt es noch zahlreiche andere Beispiele dafür.

All das bisher Dargestellte geschieht im Konkreten, in der physischen Welt – und sei es auch nur auf dem Handy oder Computer – und da geht es dann vorrangig um Themen wie Besitz, Status, Rechte, Terrains usw. Es geht also um Eroberung und Durchsetzung von Besitz und Status etc. um ihrer selbst willen, um Maßlosigkeit und eine Art Größenwahn im Realen. *4

*4 Die Sonne, die ja immer anzeigt, wo sich die primäre Energie und die damit verbundenen Konstellationen konkret realisieren, steht im Stier. Dieses Zeichen steht für die konkrete physische Substanz, den Besitz, den Status usw. Als Herrscher dieses Zeichens gilt in der Astrologie die Erde. Und die primäre Energie wirkt sich nun in diesen Erfahrungsbereichen als maßloser Eroberungs- und Durchsetzungswille aus. Wir können in diesen Konstellationen die hemmungslose Ausbeutung der irdischen Resourcen durch den Neoliberalismus sehen.

Es geht hier noch um viel mehr als um das Stierprinzip des „Habens“. Und all das oben Gesagte fließt auch in die Erfahrungsbereiche Kommunikation und Selbstdarstellung ein, die dann im nächsten Schritt auch wieder zu Besitztümern, Status, Rechten und Terrains werden, indem man sie speichert. *5

*5 Die Stier-Venus steht im Zwilling, also kommt das Stierprinzip in Bewegung und konsumiert alles was im gesamten physischen Umraum – also auf dem Planeten Erde – zu konsumieren und in Besitz zu nehmen ist. Außerdem werden Status, Besitz usw. zum Inhalt von Kommunikation und Selbstdarstellung. Und da nun der Zwillingsmerkur im Stier steht, werden Selbstdarstellung und Kommunikation auch wieder zu Besitz und Status. Hier zeigt sich wohl der enorme Status der Kommunikationsindustrie und der „sozialen“ Medien, deren Besitzern extrem viel an Besitz, Status, Rechten und virtuellen Terrains zufließen.

Dazu kommt, dass auch subtilere Werte wie Ideale, Ideen, Ästhetik, Liebe, Bedeutungen, Erotik usw. in Besitz, Status, Handelsware usw. umgemünzt werden. *6

*6 Die Venus symbolisiert als Herrscherin über die Waage auch subtile Werte wie Ideale, Ideen, Ästhetik, Liebe, Bedeutungen, Erotik usw. die durch den Merkur in den Stier getragen und damit in gröbere Werte wie Status, Prestige und Besitz umgemünzt werden.

Sogar das Leben selbst wird in Besitz genommen und zur Ware gemacht. *7

*7 Die Sonne steht als astrologisches Symbol des Lebens im Stier und da nun die Stier-Venus im Zwilling steht, der vom Merkur regiert, wird auch das Lebendige zum Objekt von Merkur, griechisch Hermes, dem „prämoralischen“ Gott der Erfinder, Reisenden, Händler, Redner, Diebe und Lügner in Personalunion.

Da könnte man an den Organhandel, Monsanto, die industrielle Landwirtschaft usw. denken. Wer sich nähere Kenntnisse über diesen „Gott der Frechheit“ beschaffen mag, dem sei das Buch gleichen Titels von Sten Nadolny empfohlen, das übrigens 1994 (!) veröffentlicht wurde, also pünktlich zum Steinbockingress des galaktischen Knotens. Das ist ein wirklich ganz wundervolles, humorvolles Buch über den „Trickster“ Hermes/Merkur. Der Trickster gilt in der jungianischen Psychologie als ein Archetyp, der einen Teilaspekt des Geistes darstellt. Und wenn wir uns am Mythos des Hermes orientieren, dann ist das nicht etwa ein unmoralischer oder amoralischer Aspekt des Geistes. Sondern er ist „prämoralisch“, ein sehr jugendlicher Aspekt des Geistes, der die Bedeutung und den Wert der Moral noch (!) nicht begriffen hat. Aber das kann ja noch kommen! Bitte, bitte, bitte, lieber Hermes/Merkur!

Übrigens ist es fast völlig nutzlos, einem Menschen die Bedeutung und den Wert der Moral unter Zwang beibringen zu wollen. Denn dann wird dieser Mensch ja vor allem den Zwang empfinden und in eine Abwehrhaltung gehen und den Wert und die Bedeutung der Moral erst Recht nicht begreifen, weil er sich ja in einer Abwehrhaltung befindet.

Jetzt kommt noch Folgendes hinzu – es geht nicht nur um den Handel mit dem Lebendigen, sondern auch um die Nutzung und den Verbrauch des Lebendigen. *8

*8 Denn Merkur regiert auch über die Jungfrau, das Zeichen, das u. a. den Verdauungstrakt und nach Wolfgang Döbereiner die Wahrnehmung und Nutzung der jeweils gegebenen Lebensbedingungen symbolisiert. Und mit dem Merkur im Stier sind das aus astrologischer Sicht eben die Lebensbedingungen, die der Planet Erde uns bietet.

Kurz – im „Spiegel des galaktischen Knotens“ betrachtet beraubt sich die Menschheit derzeit ihrer Lebensgrundlagen, indem sie immer mehr dieser Lebensbedingungen nutzt, verbraucht und „verdaut“. Das ist ja gerade die bizarre Eigenschaft des auf diesem Planeten herrschenden Materialismus: Einerseits behauptet die moderne Wissenschaft, also die Priesterkaste des Materialismus, dass es nur die materielle Wirklichkeit gibt und tut die seelischen, geistigen und transzendenten Aspekte der Wirklichkeit als „unwissenschaftlich“ ab. Andererseits vernichten diese Sichtweise und ihre industrielle Anwendung nach der Einschätzung von Biologen derzeit täglich 250 biologische Arten. Der Appell, die Wirklichkeit aus seelischer, geistiger, transzendenter UND aus materieller Hinsicht, also ganzheitlich zu betrachten, ist berechtigt und seine Dringlichkeit kann durch wissenschaftliche Statistiken belegt werden. 1995 sprach der amerikanische Biologe und Insektenkundler E. O. Wilson (*10.6.1929) in einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“ noch davon, dass unsere Zivilisationsform gemeinsam mit diversen Ameisenarten täglich 72 Arten vernichtet. E. O. Wilson erklärte diesen „Erfolg“ der Ameisen und der Menschen damit, dass beide Arten in arbeitsteiligen Gesellschaften leben. Heute, 25 Jahre später sterben täglich ca. 250 biologische Arten aus.

Das seelische Erleben erfährt eine enorme Erweiterung und Ausdehnung, was sicherlich auch als Freude erfahren werden kann. Und es ist denkbar, dass es zu einer Art seelischen Selbsterkenntnis der Menschheit kommt, dass also die Menschheit beginnt sich als Menschheit und als eine Art planetarischen Superorganismus zu begreifen. Aber das seelische Erleben steht hier auch in der Gefahr, dass es in den Sog der „vorgestellten Größe“ gerät und damit manisch und unrealistisch wird. *9

*9 Der Mond steht im Schützen, dem Prinzip der Erweiterung, Ausdehnung, Freude und Erkenntnis. Aber der Herrscher des Schützens, der Jupiter steht im Skorpion. Damit fällt der Mond in den Einzugsbereich der Konstellation für die vorgestellte Größe. Eventuell hat der Mond auch noch Aspekte zu anderen Faktoren. Da wir aber keine Uhrzeit für den Steinbockingress des galaktischen Knotens haben, lässt sich das nicht mit Sicherheit sagen.

Sind wir voll auf dem Holzweg und haben als „galaktische Vollidioten“ zu gelten? *10

*10 Könnte sein, denn der alte Mondknoten, der immer den kleinsten gemeinsamen Nenner und die rückwärts gerichtete Dynamik der Gesamtheit aller astrologischen Konstellationen eines Horoskops im Zusammenhang anzeigt, steht hier im Stier, dessen Motto in ungefähr lautet: „Ich habe, also bin ich!“

Kurz – alle bisher dargestellten Konstellationen und deren Inhalte sind nicht gerade fortschrittlich und für sich allein unter Garantie nicht zukunftsfähig. Damit will ich jetzt gar nichts gegen das hier dominante Prinzip des Stiers sagen. Denn jeder Mensch trägt ja alle Tierkreiszeichen in sich und die sind alle notwendig. Und natürlich ist es schön und gut und richtig, genug zu haben, um sich sicher zu fühlen und sein Leben genießen zu können. Aber aus astrologischer Sicht ist der Mensch eben ein kosmisches Wesen und das Prinzip des Stiers ist nur ein kosmisches Prinzip von zwölfen. Und wenn ein Prinzip überbetont wird, wie hier der Stier, dann ergeben sich halt aus Mangel an Balance entsprechende Schwierigkeiten. Soweit mal zu dieser Gruppe von Konstellationen, die unmittelbar mit dem Grundimpuls und Potential dieses Horoskops zusammenhängen. Was haben wir sonst noch? Hier zur Übersicht noch Mal das Horoskop auf den Steinbockingress des galaktischen Knotens:


Was machen denn die Heiler, Lehrer und Evolutionsagenten? Die vermitteln übergeordnete Einsichten und bilden über die Grenzen aller Kulturen hinweg schöpferische Lebens- und Orientierungszusammenhänge. Das ist vielleicht immer noch eine Folge des New Age, in dem sich Wissenschaftler, Künstler, Mystiker und Visionäre aller Kulturen und Fachbereiche zusammen getan haben, um eine post-materialistische planetarische Kultur zu entwickeln. Viele Abfallprodukte und Fälschungen dieses schöpferischen Impulses gehören heute zu einer etwas oberflächlichen und geschwätzigen Unterhaltungsmaschinerie. Aber der schöpferische evolutionäre Impuls lebt weiter und breitet sich im inneren Weltraum in alle Richtungen und Dimensionen aus. Daraus können schöpferische Bewegungen im Sozialen entstehen. *11

*11 Chiron und Uranus verbinden sich durch ein Biquintil. Lehrer, Heiler, Evolutionsagenten und schöpferische Individuen agieren also sehr harmonisch miteinander und überschreiten im Sinne des Uranus auch bisherige Grenzen aller Art. Uranus spiegelt über 0° Widder auf die Venus, daher die „schöpferischen Bewegungen im Sozialen“. Nach meiner Forschung kann Chiron/Uranus verflachen, wenn er zu Konzepten und Emotionen umgeformt wird. Aber im inneren Raum kann er wie aus dem Nichts beständig neu geboren werden.

Gleichzeitig haben die Heiler, Lehrer und Evolutionsagenten sehr achtsam und liebevoll in ihren Kommunikationen zu sein. Auch wenn das nicht ganz einfach ist, wenn man über die Konzepte des jeweiligen Milieus hinaus blickt und sie zu Recht in Frage stellt. *12

*12 Chiron und Venus stehen im Quadrat, also gibt es konfliktträchtige Spannungen zwischen den Heilern, Lehrern und Evolutionsagenten und dem jeweiligen sozialen Umfeld. Klar – wenn sich das soziale Umfeld, also unsere materialistische Gesellschaft, in einer Krise befindet und sogar die Ursache der Krise ist (!), dann muss man als Evolutionsagent schon sehr achtsam intervenieren.

Ich schrieb eingangs „All dies verbindet sich mit einem Bild für den Untergang und die Auflösung der bisherigen Maße, Grenzen und Ordnungen. Es entsteht also eine Situation zunehmender Maßlosigkeit.“ Im Zusammenhang damit findet sich ein Bild dafür, dass das einzelne Individuum von allen möglichen subtilen Eindrücken überschwemmt wird. *13

*13 Uranus = (Individuum) und Neptun = (Überschwemmung durch das Grenzenlose) stehen in Konjunktion im Steinbock und Saturn steht in den Fischen. Die Überschwemmung des Individuums mit allen möglichen subtilen Eindrücken und der Untergang bisheriger Grenzen und Ordnungen stehen also in Beziehung miteinander. Uranus/Neptun symbolisiert in der Münchner Rhythmenlehre u. a. die Schocklähmung und allergische Reaktionen.

Übrigens – bei Saturn in den Fischen muss die Ordnung im Grenzenlosen und Fließenden, also im Raumaspekt unseres Geistes zu finden sein!

Man denke z. B. an die Chaostheorie in der sich das hermetische Prinzip „Wie im Großen, so im Kleinen.“ in den selbstreferentiellen Strukturen des Apfelmännchens und anderen selbstähnlichen Mustern noch einmal ganz neu offenbart hat usw. ad infinitum, egal, weiter im Text:

Mir scheint Uranus/Neptun steht auch mit der Reizüberflutung durch die Massenmedien, Elektrosmog, dem Aufbrechen paranormaler Wahrnehmungen und der Überschwemmung durch vormals unterbewusste Inhalte in Verbindung. Im Grunde genommen ist das vollkommen klar. Die Ordnungen menschlicher Gesellschaften schützen uns vor der Erfahrung des Grenzenlosen und Unermesslichen, das völlig unkalkulierbar ist. Wenn sich nun diese Ordnungen auflösen, dann wird das völlig unkalkulierbare und unermessliche des Wirklichen zur Erfahrung. Für den „Untergang bisheriger Grenzen und Ordnungen“ sehe ich zwei Gründe bzw. reale Entsprechungen:

Erstens ist der Kapitalismus inzwischen zu einem Parasiten pervertiert, der seinen Wirt und damit auch sich selbst zerstört. Zweitens werden durch die Globalisierung die Gültigkeit und der Wert alle bisherigen kulturellen Ordnungen auf diesem Planeten in Frage gestellt. Und zwar deshalb, weil diese Ordnungen nur für begrenzte Regionen und nicht etwa für eine planetarische Kultur entwickelt wurden. Viele Inhalte der bisherigen kulturellen Ordnungen, die auf diesem Planeten entwickelt wurden, sind sicherlich erhaltenswert. Aber es stellt sich die Frage, welchen Wert und welche Gültigkeit sie in einer planetarischen Kultur heute und in Zukunft haben werden. Das Schlimmste was uns passieren könnte, wäre wohl irgendeine Art von „Weltregierung“, die alle Unterschiede aufhebt und jede Vielfalt zerstört. Und wir haben nach dem Horoskop auf den Steinbockingress des galaktischen Knotens schon jetzt so etwas wie eine weltweite Diktatur, die auf dem besten Weg ist, unendlich viel zu zerstören, nämlich den Materialismus.

Stellt sich die Frage, wo liegen die evolutionären Möglichkeiten? Die liegen dort, wo wir uns in einen völlig offenen RAUM begeben – manche nennen dies „in die Stille gehen“ – und erlauben, dass sich unsere bisherigen Vorstellungen aus sich selbst und durch sich selbst zu neuen Stufen ihrer selbst verwandeln. *14

*14 Mondknoten und Pluto im Skorpion bedeutet, dass die evolutionären Möglichkeiten dort liegen, wo sich unsere Vorstellungen aus und durch sich selbst verwandeln. Und die Voraussetzung dafür ist, dass wir unseren Geist als Raum erfahren.

In diesem Sinne uns Allen Alles Gute
Vincento

 

PS: Und hier wie  angekündigt noch ein paar astronomische Informationen und astrologische Ideen zum galaktischen Knoten:

Der galaktische Knoten bewegt sich in knapp 72 Jahren um einen Grad im Tierkreis. Falls sein Eintritt in den Steinbock am 28.4.1994 astrologisch relevant ist – und mir scheint das der Fall zu sein – dann könnten die oben besprochenen Konstellationen ca. 72 Jahre lang gültig bleiben, nämlich von 1994 bis 2066. Nämlich dann, wenn wir davon ausgehen, dass jeder Tierkreisgrad – wie etwa in den Sabischen Symbolen – eine andere Bedeutung hat.

Der galaktische Knoten ist im Jahr 1994 auf 0° Steinbock eingetreten. Der Archäoastronom und Philosoph Dieter Koch hat dafür zwei Zeitpunkte angegeben, nämlich den 28.4.1994 und den 1.8.1994. Dieter Koch hat mir dies wie folgt erklärt: „Beim 28. April 1994 handelt es sich um den Ingress unter Berücksichtigung der Nutation (wahrer Ingress), beim 1. August 1994 um den Ingress ohne Nutation (mittlerer Ingress).“ Vielen Dank lieber Dieter!

https://www.astro.com/astrowiki/de/Dieter_Koch

Was ist der galaktische Knoten? Der galaktische Knoten ist der Schnittpunkt zweier Ebenen, nämlich des Äquators unserer Galaxis und der Bahn der Erde um die Sonne (Ekliptik). Man kann sich den Äquator unserer Galaxis und die Ekliptik wie zwei Scheiben vorstellen, die sich durchdringen. Wo sich diese zwei Scheiben durchdringen, ergibt sich eine gerade Linie. Und wenn man diese Linie auf den tropischen Tierkreis (Ekliptik) projiziert, bekommt man die Achse der galaktischen Knoten. Am einen Ende dieser Achse liegt der südliche galaktische Knoten, der bewegt sich nun auf dem ersten Grad vom Krebs. Und der nördliche Knoten am anderen Ende dieser Achse bewegt sich nun auf dem ersten Grad vom Steinbock. Um den Tierkreis ein Mal zu umrunden, brauchen die galaktischen Knoten ca. 25.800 Jahre. Und in der Astronomie ist es üblich mit dem Begriff „galaktischer Knoten“ nur den nördlichen Knoten zu bezeichnen, weil der nahe beim Galaktischen Zentrum (GZ) liegt.

Was könnte dieser Zeichenwechsel des galaktischen Knotens in astrologischer Hinsicht bedeuten? Vielleicht nehmen wir zur Herleitung die Mondknoten als Bezugspunkt, denn die haben eine astronomische Ähnlichkeit mit den galaktischen Knoten. Denn wir können uns auch die Bahn des Mondes um die Erde und die Bahn der Erde um die Sonne (Ekliptik) wie zwei Scheiben vorstellen, die sich durchdringen, weil die Mondbahn in einem Winkel von ca. 5° zur Ekliptik steht.

Und wo sich diese beiden Ebenen durchdringen, ergibt sich auch wieder eine gerade Linie, nämlich die Mondknotenachse. Wenn man diese Linie auf den Tierkreis projiziert, ergeben sich zwei Punkte, nämlich der südliche und nördliche Mondknoten. Die Mondknoten sind also die Kontaktpunkte zweier Bahnen bzw. Ebenen, weshalb in der Hamburger Schule und der Münchner Rhythmenlehre der nördliche Mondknoten als „Kontaktpunkt“ gedeutet wird. Davon ausgehend könnten wir den auch galaktischen Knoten als „Kontaktpunkt“ betrachten, nämlich als Kontaktpunkt zwischen der Ekliptik und der galaktischen Ebene.

Ich schrieb eingangs: „Um den Tierkreis ein Mal zu umrunden, brauchen die galaktischen Knoten ca. 25.800 Jahre.“ Aber die Erde braucht nur ein Jahr, um die Sonne zu umrunden. Da kommen also zwei völlig unterschiedliche Größenordnungen miteinander in Kontakt, vielleicht so ähnlich, als würden sich ein Blauwal und eine Sardine im Ozean begegnen und der Blauwal sagt dann zur Sardine: „Hallo Krümelchen! Na, alles okay mit Dir?“ oder so ähnlich. Und die Sprachgeschwindigkeit des Blauwals wäre dann 25.800 Mal langsamer, als die Sprachgeschwindigkeit der Sardine. Und die Sardine bräuchte womöglich ihr halbes Leben, um den Gruß des Blauwals überhaupt zur Gänze zu hören.

Da begegnen sich also zwei völlig unterschiedliche Größenordnungen. Wenn man den galaktischen Knoten astrologisch verwendet, kann sich also vermutlich so etwas wie ein Blick aus einer erhöhten Position ergeben, so als würde man aus einem Flugzeug aus 10.000 Metern Höhe auf eine Stadt auf der Erde herunterschauen. Da sieht man ganz andere, größere Zusammenhänge auf einen Blick. Natürlich ist immer eine Art Beziehung oder Begegnung zwischen der Ekliptik und dem galaktischen Äquator gegeben. Aber diese Begegnung findet je nachdem, wo der galaktische Knoten im Tierkreis steht, unter anderen astrologischen Vorzeichen statt. Und 0° Steinbock ist ein ganz besonderer Ort im Tierkreis. Nach Wolfgang Döbereiner löst 0° Steinbock den Saturn aus und damit ergibt sich Chance, zwischen subjektiv und objektiv zu unterscheiden. Im Weiteren gelten Saturn und Steinbock als astrologische Symbole für das Maßstäbliche, Allgemeingültige und Bestimmende.

Der Eintritt des galaktischen Knotens in den Steinbock erlaubt uns also womöglich einen Blick aus einer erhöhten Position auf das Objektive, Maßstäbliche, Allgemeingültige und Bestimmende unserer irdischen Situation. Das ist meine bisherige Arbeitshypothese zum galaktischen Knoten und davon ausgehend habe ich den obigen Text geschrieben.

Ich freu mich über Feedback
Herzlich – Vincento

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4 Gedanken zu „Die Erde im „Spiegel“ des galaktischen Knotens“

  1. Als Laie durmelt mir da mein Köpfchen angesichts dieser umfassenden Infos! Merci vielmals dafür lieber Vincento. Gefühlt habe ich viel verstanden und als doppelte Steinböckin mit Venus im Wassermann und Mond im Zeichen des Krebses kann ich diesem wichtigen Überblicksaspekt über das Ganze von ganzem Herzen zustimmen. Jedenfalls – was das Eintauchen in die Stille betrifft, so bin ich ebenso deiner Meinung, jedoch ist immer wieder aus dieser Stille heraus auch das Herzens-Handeln in den Alltag zu überführen und zu schauen, was wir in dieser ganz speziellen Situation mit der wir mit diesem Naroco-Virus konfrontiert sind, an Chancen gewinnen können für eine Wende im Bewusstsein und im Verhalten. Ein Zuviel von einer „Sache“ impliziert immer auch eine Disbalance erst im Kleinen und dann auch im Gesamten. Jetzt ist die Zeit, darüber sich im Klaren zu werden: Was ist mein Beitrag für die Konsequenz des wiederkehrernden Naroco-Ausbruchs (der ist ja nicht neu – nur in einem neuen Gewand zeigt er sich uns jetzt!) und wie sehen die Möglichkeiten aus, damit ich wieder in Einklang komme mit der Natürlichkeit, der Natur und allen Wesen hier auf der Erde und eigentlich auch mit den intergalaktischen Gegebenheiten (das macht ja auf eine wundervolle Weise die Astrologie auf ihre Art.)
    Jedenfalls, es ist doch sehr ermutigend, dass immer mehr Menschen diese Chance ergreifen zu einer echten und fürsorglichen Kommunikation – auch mithilfe der Medien – und dass z.Bsp. einige spirituell ausgericheteten Menschen, kostenfreie Notberatungen anbieten für Mitmenschen, die in einer Angst festsitzen.
    Ich werde sicher in Ruhe diese galaktische Botschaft von Dir noch einige Male mir zu Gemüte führen. Für´s Erste nochmals – ein herz-liches Dankeschön. mit lieben Grüßen von Christina aus Holzen (Kandern)

    1. Danke liebe Christina. Ich muss manche Texte auch mehrmals lesen, um sie zu verstehen und ohne die Hilfe von Dieter Koch hätte ich den Text gar nicht schreiben können. ALLES Gute – herzlich Vincento

  2. Lieber Vincent
    Ihre astrologischen Texte sind mir und bestimmt auch vielen anderen, nach Erkenntnis suchenden, eine wertvolle Hilfe. Die tieferen Zusamenhänge dieses Weltgeschehens zu verstehen, ist ohne Ihre, eigentlich für uns Leser kostenlose , Deutung nicht möglich. Herzlichsten Dank für Ihr Berufung
    Sonja Schmuhl

    1. Ja kostenlos schon, aber hoffentlich nicht umsonst. 🙂 Danke für das Kompliment aber meine Einsichten haben viele Quellen und Väter, zu viele, um sie hier alle zu nennen, Im Moment denke ich an Noam Chomsky, Wolfgang Döbereiner, Agrippa von Nettesheim, Paracelsus, Wilhelm Reich, C. G. Jung, den olympischen Mythos, das NLP, Osho, Eckhart Tolle, Tsultrim Allione, Annette Kaiser und viele, viele andere, die mir geholfen haben. 🙂 Alles Gute, liebe Sonja

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