Drei Horoskope für Neptun
Die erste Sichtung des Planeten Neptun durch Galileo Galilei
in Florenz, Italien am 28.12.1612 um 01:57:07 GMT
Drei Horoskope für Neptun. Bevor das Schöpferische auftaucht, noch vor jedem Anfang, ist je nach Mythos das CHAOS, der gähnend leere, unermessliche Weltraum, bzw. der Okeanos, ein kosmischer Strom, der das Universum umfließt, oder Eros. Das Schöpferische wird in der Astrologie mit der 11. Phase, mit Wassermann, Uranus und dem 11. Haus assoziiert. Die Phase davor, CHAOS, Okeanos und Eros werden mit der 12. Phase, mit den Fischen, dem Neptun und dem 12. Haus assoziiert. Also beginnen wir mit den metaastrologischen Schlüsselbildern des Neptun.
„Die Existenz des Planeten Neptun wurde zuerst von Galileo erwähnt, der den Planeten am 28. Dezember 1612 um 3.00 Ortszeit in Florenz beobachtete, den neuen Himmelskörper jedoch irrtümlicherweise für einen Jupitermond hielt.“ Zitiert aus „Das Buch der Welthoroskope“ von Nicholas Campion. Dass Galileo Galilei den Neptun für einen Jupitermond hielt, ist bei der engen Konjunktion von Jupiter und Neptun in dieser Nacht kein Wunder! Die Entdeckung des Neptun erfolgte 234 Jahre später durch den Deutschen Astronomen Johann Gottfried Galle in Berlin.
Zeitangaben auf die volle Stunde sind oft ab- oder aufgerundet, wir sollten die Zeitangabe deshalb überprüfen und gegebenenfalls präzisieren. Im Fall der ersten Sichtung des Neptun durch Galilei haben wir dazu folgende Anhaltspunkte: Alle Horoskope, die sich auf denselben Inhalt beziehen, sind miteinander verbunden und schon im ersten Horoskop auf diesen Inhalt enthalten. Danach muss im Horoskop auf die erste Sichtung des Neptun durch Galileo Galilei bereits die spätere Entdeckung des Neptun durch Galle am 24.9.1846 in Berlin enthalten sein. – Man beachte den Gleichklang der Namen. War Galle womöglich Galileo Galileis Reinkarnation und wollte seine eigene Fehleinschätzung im vorherigen Leben korrigieren? Die zeitliche Differenz zwischen der Sichtung und der Entdeckungen des Neptun beträgt jedenfalls 233 Jahre und 9 Monate, dem entsprechen 233,75° im Tierkreis.
Da die Entdeckung gegenüber der ersten Sichtung des Neptun eine genauere, weitere Information, Bestimmung oder Erkenntnis bezüglich des Neptun darstellt, müsste im Horoskop auf die erste Sichtung des Neptun für ca. 233,75 Jahre später, eine Konstellation wie Saturn (Bestimmung), Jupiter (Erkenntnis) oder auch Merkur (Information) gegeben sein. Zur Korrektur von Zeitangaben kann man den Rhythmus von 1° pro Jahr verwenden. Wir müssten also, wenn wir den AC des Horoskops auf die erste Sichtung des Neptun pro Jahr um 1° verschieben, nach 233,75° auf eine Konstellation stoßen, die auf eine Erkenntnis, Information oder Bestimmung hinweist. Nach einigem Hin und Her fand ich folgende Lösung:
Legen wir den AC auf 6°15′ Skorpion, dann erreichen wir nach 233,75 Jahren im Uhrzeigersinn die Mond/Saturn-Konjunktion auf der Spitze von Haus 5. Was bedeutet, dass das Wesen (Mond) der Sache, nämlich das Wesen des Neptun, bestimmt (Saturn) wird. Gleichzeitig erreichen wir gegen den Uhrzeigersinn Punkt 0° Krebs, der den Mond ausgelöst* und damit nochmal Mond/Saturn. Es wird also zweifach dieselbe Konstellation ausgelöst und damit zweimal die Bestimmung des Wesens der Sache, nämlich des Neptun.
*Nach der MRL entspricht 0° Krebs „die Identität mit sich selbst“ – was hier insofern zutrifft, als Galle den Neptun als einen Planeten erkannte, während Galilei ihn für einen Mond des Jupiters gehalten hatte.
Durch seine Entdeckung durch Galle erfuhr danach der Neptun als Planet „die Identität mit sich selbst“. Nach der MRL lösen folgende Tierkreispunkte folgende Himmelskörper aus, die dann sofort zur Wirkung kommen: 0° Widder den Mars, 0° Krebs den Mond, 0° Waage die Venus, 0° Steinbock den Saturn, 15° Stier die Venus, 15° Löwe die Sonne, 15° Skorpion den Pluto und 15° Wassermann den Uranus.
Wie Sie vielleicht wissen, waren 233,75 Jahre nach der ersten Sichtung des Neptun durch Galilei gleich zwei Astronomen dem Neptun erneut auf der Spur, der Engländer Couch Adams und der Franzose Urbain Le Verrier. Das passt also sehr gut zu der doppelten Mond/Saturn-Auslösung, die für 233,75 Jahre nach der ersten Entdeckung eine doppelte Neubestimmung des Wesens der Sache anzeigt. Und wenn wir das Horoskop als Ereignishoroskop betrachten, passt es auch gut zum Ereignis der ersten Sichtung des Neptun. Legen wir den AC des Horoskops auf 6°15′ Skorpion, ergibt sich ein MC von 15° Löwe, der die Sonne in 3 auslöst. Haus 3 symbolisiert u. a. die Forschung, die Suche nach Informationen usw. Zeitgleich aktiviert der IC über 15° Wassermann den Uranus. Uranus symbolisiert die Überschreitung bisheriger Grenzen, die Innovation oder Revolution. Also findet Galilei in genau dem Moment tatsächlich etwas ganz Neues. Der Uranus in Haus 8 hebt die Grenzen des bisherigen Denkmodells auf und der dazu im Quadrat stehende Jupiter in 11 erkennt etwas am Himmel, nämlich den Neptun, der direkt daneben steht! Die 11. Phase (Wassermann, Uranus und Haus 11) symbolisiert in Analogie zum antiken Gott des Sternenhimmels Uranos den Sternenhimmel. Die erste Sichtung oder Anschauung des Neptun überschritt das damals noch gültige kosmologische Denkmodell. Damals galt nämlich der Saturn als Grenze des Sonnensystems, und Galilei hat den Neptun damals in diesem Sinne fälschlich als Mond des Jupiters eingeordnet. Der AC des Horoskops auf die erste Sichtung des Neptun liegt also nach meiner Ansicht auf 6°15′ Skorpion. Danach gelang Galilei die erste Sichtung des Neptun in Florenz am 28.12.1612 um 01:57:07 GMT.
Was die Entdeckung des Neptun betrifft, so hat damals der französische Astronom Urbain Le Verrier das Rennen gemacht, obwohl sein englischer Kollege Adams mit seinen Berechnungen auch richtig lag. Le Verrier schrieb an J. G. Galle, mit der Bitte, seine Berechnungen durch das Teleskop der Sternwarte in Berlin zu überprüfen. Galle erhielt den Brief am Morgen des 23.9.1846 und begann noch am selben Abend, unterstützt von seinem Assistenten Heinrich Louis d’Arrest mit der Suche nach dem von Le Verrier theoretisch berechneten Himmelskörper. Johann Franz Encke, der Direktor der Sternwarte hatte Geburtstag und war außer Haus. Nach Galles eigenem Bericht, war es d’Arrest, der vorschlug, eine bisher unveröffentlichte Himmelskarte zu benutzen, um das von Le Verrier vorhergesagte Himmelsgebiet nach dem bisher unbekannten Planeten zu durch forschen.
Die Entdeckung des Planeten Neptun durch Johann Gottfried Galle
in Berlin-Kreuzberg, Deutschland am 24.9.1846 um 19:59:31 GMT
Zitat J. G. Galle: „Mit dieser Karte an den Refractor zurückkehrend fand ich, zwar nicht sofort beim Hineinblicken (wie in der zu berichtigenden Erzählung angegeben ist), aber bald nach einigen Vergleichungen den betreffenden Stern 8. Grösse, dessen Fehlen auf der Karte zu bemerkenswerth erschien, um nicht wenigstens mit einer Beobachtung desselben einen Versuch zu machen, woran demnächst auch Encke, dem gleichfalls davon und in allen Details Kenntnis gegeben wurde, noch in derselben Nacht theilnahm. Die Beobachtungen wurden bis gegen Morgen fortgesetzt, allein ungeachtet der grossen Vervielfältigungen derselben wollte es nicht gelingen, die Bewegung sicher zu constatiren, wenn auch eine schwache Spur einer Veränderung in dem erforderten Sinne* daraus hervorzugehen schien.“ (*Ein Planet, aus Griechisch Planetos für „Wanderer“, ist ein sich bewegender Himmelskörper. Also ist es erforderlich, dass eine Bewegung zu beobachten ist, sonst handelt es sich nicht um einen Planeten.) Galle fährt fort: „Mit vieler Spannung musste daher noch der Abend des 24. Sept. abgewartet werden, wo die weitere Nachforschung gleichfalls von dem Wetter begünstigt war und wo nun die Existenz des Planeten sich zweifellos herausstellte.“ Soweit J. G. Galles Bericht geschrieben in Breslau am 26. Mai 1877, veröffentlicht in den „Astronomischen Nachrichten“ vom Juni 1877.
Dass Galle den Neptun vermutlich schon irgendwann am Abend des 23. September „zum ersten Mal“ gesehen hat, ist klar. Aber das hat Galilei 233,75 Jahre vor ihm auch schon getan. Also ist dies kein neuer Tatbestand bezüglich des Neptun, auf den nun ein neues Horoskop berechnet werden müsste. Eine wirklich neue Sachlage ergibt sich erst mit der Definition dieses Himmelskörpers als Planet am Abend des 24. September 1846, „wo nun die Existenz des Planeten sich zweifellos herausstellte“, wie Galle schreibt. Die Existenz des neuen Planeten Neptun hat sich also am Abend des 24. September 1846 zweifellos herausgestellt. Die „Astronomischen Nachrichten“ von 1847 enthalten einen Vortrag vom 22. Oktober 1847, den Encke, der Chef der Berliner Sternwarte vor der Academie der Wissenschaften gehalten hat. Im Nachdruck dieses Vortrags finden sich Angaben der Zeiten, zu denen die Position des Neptun exakt bestimmt wurde, nämlich für den 24. September um 00:00:14,6 Uhr und dann für den Abend des 24. September, der nach Galle abgewartet werden musste, um letzte Zweifel zu beseitigen, um 20:54:40,9 Uhr*. Der exakte Zeitpunkt der Entdeckung des Neptun ist danach 20:54:40,9 am 24. September 1846 in Berlin. Die Differenz der Berliner Ortszeit zu GMT beträgt 53 Minuten 44 Sekunden, dem entsprechend ergeben sich ca. 20:00:57 GMT bzw. 21:00:57 MET als Entdeckungszeit.
(*Damals bezeichneten die Astronomen 12 Uhr Mittags als 00 Uhr. Ich habe die Angaben in die heute üblichen Bezeichnungen umgerechnet.) Die Kopien der „Astronomischen Nachrichten“ von 1847 und 1877, aus denen ich zitiere, hat mir freundlicherweise die Archenhold-Sternwarte in Berlin zur Verfügung gestellt, – vielen Dank!
Jetzt noch eine astrologische Überlegung: Wenn wir die Frage nach der Entdeckungszeit des Neptun aus astrologischer Sicht betrachten, dann müsste im Entdeckungshoroskop des Neptun die erste Sichtung des Neptun zu erkennen sein, so wie im Horoskop auf die erste Sichtung des Neptun dessen spätere Entdeckung zu erkennen ist. Das ist tatsächlich der Fall. Wenn wir vom AC gegen den Uhrzeigersinn rückwärts gehen, kommen wir nach ca. 233,75 Jahren bzw. Tierkreisgraden auf ca. 15° Wassermann, den Tierkreispunkt, der den Uranus auslöst. Und wenn wir eine minimale Veränderung der Entdeckungszeit vornehmen und den AC auf 21°15′ Zwilling legen, kommen wir nach 233,75 Jahren exakt auf 15° Wassermann. Wie erwähnt löst dieser Punkt laut MRL den Uranus aus und Uranus entspricht in der MRL auch dem „Ursprung“. Danach läge der „Ursprung“ der Sache, um die es hier geht, nämlich die Begegnung von Menschheit und Neptun durch die Mittel der Astronomie 233,75 Jahre vor seiner Entdeckung durch Galle, als Galilei den Planeten Neptun zum ersten Mal gesichtet hat, ohne ihn als Planet zu erkennen. Dem entspräche eine Entdeckungszeit von 19:59:31 GMT. Die Differenz zur Zeitangabe der entscheidenden Messung beträgt nur 1 Minute und 26 Sekunden. Es wäre ja denkbar, dass Galle schon in diesem Moment erkannte, dass er tatsächlich einen neuen Planeten entdeckt hatte. Natürlich sind das Feinheiten, die nicht jeden interessieren und Genauigkeit ist immer nur eine Annäherung. Aber ich finde es bemerkenswert, dass die erste Sichtung und die Entdeckung des Neptun aus astrologischer Sicht als so eng miteinander verschränkt erscheinen und verwende deshalb als Ort Berlin-Kreuzberg in Deutschland, wo damals die Sternwarte stand, an der J. G. Galle gearbeitet hat und den 24.9.1846 um 19:59:31 GMT als Entdeckungszeit.
Annäherung von Voyager 2 an den Neptun auf kürzeste Distanz
in Pasadena, Kalifornien /USA am 25.8.1989 um 03:56:36 GMT
Und es gibt noch ein drittes Horoskop für den Neptun. Am 25.8.1989 um 03:56:36 GMT näherte sich die Weltraumsonde Voyager 2 dem Planeten Neptun auf kürzeste Distanz. Berechnet habe ich das Horoskop auf die Bodenstation der Sonde in Pasadena Kalifornien /USA. Die Daten bekam ich telefonisch von der NASA, – vielen Dank! Soweit die drei metaastrologischen Schlüsselbilder der ersten Generation für den Neptun. Inhaltlich stimmen alle drei Bilder mit der bisher bekannten astrologischen Bedeutung des Neptun überein und bieten uns darüber hinaus die Chance zu vielen neuen Erkenntnissen und Einsichten, mehr dazu später!
Alles Gute
Vincento
Hi Vincento,
deine Recherchen zur Neptun-Entdeckung in der Berliner Sternwarte sind Gold wert, denn nun kann man die diversen Zeiten, die hierzu kursieren, endlich chronologisch besser einordnen. Danke dafür!
Zu Galileis Neptunbeobachtung hatte sich Charles Kowal, der Entdecker des Asteroiden Chiron, die Mühe gemacht, in Galileis Notizen zu forschen. Demnach beobachtete Galilei Neptun, ohne zu wissen, dass es ein Planet ist, am 28.12.1612 um 03:46 LAT (wahre Ortszeit), was 02:58:31 UT entspricht. Hier ein ausführlicher Artikel dazu: Galilei und der Planet Neptun
Der AC dieser Beobachtung liegt auf 17°57′ Skorpion, nur ein Grad entfernt von der Mond-Stellung auf 18°51′ Skorpion bei der Entdeckung 233 Jahre später.
Viele Grüße
Birgit
Hi Birgit,
ob die Zeitangabe, die wir in Galileis Notizen finden, der Zeit entsprechen, als er den Neptun zum ersten Mal sah, ist schwer zu sagen. Idealerweise hat er zu dem Zeitpunkt, als er den Neptun zum ersten Mal per Fernrohr sah, sofort die Zeit aufgeschrieben und dann angefangen, das was er sah, zu zeichnen. Aber ob das wirklich so war, ist schwer zu sagen. Übrigens rechnet mir mein Programm 03:46 LAT in 02:58:31 UT um und das ergibt in diesem Programm einen AC von 18°55′ Skorpion – „Ewell des neimodisch Glomp!“ ruft der Schwabe in mir aus, – zu Deutsch: „Immer dieser neumodische Kram!“ womit in dem Fall die moderne Computertechnologie gemeint ist. Solche Differenzen zwischen zwei Astrologie-Berechnungsprogrammen sollten im 21. Jahrhundert eigentlich nicht vorkommen. Aber egal.
Wichtiger scheint mir als Astrologe Folgendes zu sein: Wenn ich das Horoskop auf 03:46 LAT berechene, dann finde ich im Rhythmus 1° pro Jahr nach 233,75 Tierkreisgraden weder im Uhrzeigersinn noch in der Gegenrichtung irgend einen signifikanten Punkt, der auf die spätere Entdeckung des Neptun durch Galle hinweist. Und was nach meiner Ansicht noch schwerer wiegt: Bei dieser Uhrzeit fiele das 5. Haus in den Widder und der Mars steht in Haus 7. Danach müßte der Neptun in seinem Verhalten und in seinem Ausdruck (Haus 5) grundsätzlich impulsiv und aggressiv (Widder) gegen andere und die Aussenwelt sein (Mars in Haus 7). Das läßt sich mit dem bisherigen Bild des Neptun in der Astrologie für mich nicht so ohne Weiteres in Übereinstimmung bringen.
Soweit Mal meine Überlegungen dazu.
Alles Gute
Vincento
Wenn du von 19° Skorpion 233 Grad zurückgehst, landest du auf 26° Fische – 180° gegenüber liegt die Jupiter/Neptun-Konjunktion. Ich finde, das hat was.
Grüße
Birgit
Oder andersrum: wenn du zur Jupiter/Neptun-Konjunktion 233 Grade addierst, landest du auf 19° Stier, dem Deszendenten.
Schon, aber ich finde das hier hat deutlich mehr für sich, Zitat:
„Legen wir den AC auf 6°15′ Skorpion, dann erreichen wir nach 233,75 Jahren im Uhrzeigersinn die Mond/Saturn-Konjunktion auf der Spitze von Haus 5. Was bedeutet, dass das Wesen (Mond) der Sache, nämlich das Wesen des Neptun, bestimmt (Saturn) wird. Gleichzeitig erreichen wir gegen den Uhrzeigersinn Punkt 0° Krebs, der den Mond ausgelöst* und damit nochmal Mond/Saturn. Es wird also zweifach dieselbe Konstellation ausgelöst und damit zweimal die Bestimmung des Wesens der Sache, nämlich des Neptun.“ Zitat Ende.
Zwei exakte Konjunktionen des in beide Richtungen um 1° pro Jahr vorgeschobenen AC scheinen mir gewichtiger, als eine Opposition und das auch aus folgenden Gründen: 233,75 nach Galileis erster Sichtung des Neptun waren ZWEI (!) Astronomen, nämlich Adams und Verrier dem Neptun auf der Spur. Und Jupiter/Neptun symbolisiert sicherlich eine gute und glückliche (Jupiter) Intuition (Neptun). Ob Adams und Verrier intuiert haben, weiß ich nicht. Nach meiner Kenntnis haben Adams und Verrier den Ort des Neptun aus Unregelmässigkeiten der Uranus-Bahn heraus berechnet und Galle hat den Status des Neptun als Planeten bis heute allgemein gültig definiert und zum Berechnen und zu einer allgemein gültigen Definition passt – so scheint mir – der Saturn besser.
Ausserdem ist noch die Frage offen, wie man die „aggressiven Verhaltensformen“ des Neptun erklären und einordnen wollte, die bei Widder in 5 und Mars in 7 ja in irgendeiner Weise gegeben sein müßten.
Generell gesehen stehen wir hier vor der Frage, wie wir ein Ereignis zeitlich definieren und einordnen wollen, dass vor knapp 401 Jahren in Florenz stattgefunden hat. Mein Vertrauen in die Technik ist begrenzt, schon auch deshalb, weil Dein und mein astrologisches Computerprogramm selbst heute, im 21. Jahrhundert sich noch nicht einmal darüber einig sind, wie man 03:46 LAT in UT (Universal Time) oder GMT umrechnet. Wie ungenau mag das erst vor knapp 401 Jahren mit der Zeitrechnung gewesen sein? Schwer zu sagen, aber Zweifel müssen hier erlaubt sein. Und in dieser Lage, „wo man nichts Genaues nicht weiß“, habe ich dann eben das Bedürfnis, dass das Horoskop auf die erste Sichtung des Neptun vor allem aus astrologischer Sicht stimmig ist. Und natürlich wünsche ich mir das ganz generell, dass die metaastrologischen Schlüsselbilder astrologisch stimmig und schlüssig sind.
Natürlich wäre ich nicht glücklich, wenn ich mich geirrt haben sollte. Obwohl es auch komisch wäre, weil es zum Wesen des Neptuns passen würde, das zu definieren ungefähr so einfach ist, wie einen Pudding an die Wand zu schrauben.
Aber wichtiger ist natürlich, zu guten Ergebnissen zu kommen. Ob ich Recht habe oder nicht, ist sekundär.
Genau deshalb publiziere ich meine Überlegungen zu dem Thema, anstatt einfach zu sagen: „So ist es!“ Ob meine Überlegungen richtig oder falsch sind ist eine Sache. Wichtiger ist, dass man meine Sichtweise verifizieren oder auch falsifizieren kann. Also lege ich meine Sichtweise dar.
Dass Nicholas Campion 03:00 Ortszeit angibt und das handschriftliche Dokument von Galilei 03:46, ist auf jeden Fall eine erhebliche Differenz. Aber das „Geburtshoroskop“ des Neptun muss eben vor allem auch astrologisch stimmen, also mit den bisherigen Erfahrungen anderer Astrologen zur Deckung gebracht werden können. Und da scheint mir meine Lösung bisher immer noch schlüssig zu sein.
Alles Gute
Vincento
Hallo Vincento,
das ist immer die große Frage: welcher Moment im Geburtsprozess ist entscheidend für die Erstellung eines Horoskops? Bei der Entdeckung eines Planeten sicher keine leicht zu beantwortende Frage, und speziel bei Neptun lag der Geburtsprozess lange in den Wehen.
Zumindest ist die Angabe im Buch der Welthoroskope falsch, es muss richtiger 3 Uhr Weltzeit heißen. Die Datenquelle ist ein BBC Summary of World Broadcast vom März 1954, das sich mit der korrekten Umrechnung der Zeitangabe wahrscheinlich nicht viel Mühe gemacht hatte. Kowal hatte Galileis Notizen erst Ende der 1970er Jahre durchforstet.
Dass unsere Software auf einen um ein Grad differierenden Aszendenten kommt, liegt nach meiner Vermutung an unterschiedlichen Koordinaten für Florenz. Des neimodisch Glump rechnet so, wie der Eumel (Mensch) es programmiert hat. 😉
Die 5. Hausspitze liegt um 3.46 LAT (Galileis Zeitangabe) mit Koch (und Campanus, das ich auch gerne verwende, und natürlich mit äqualen Häusern) in den Fischen, gemeinsam mit dem IC. Ich hätte mit der Zeitangabe von Galilei deshalb keine Probleme, aber die 5. Placidus-Spitze in Widder passt natürlich nicht. Deshalb bin ich gespannt auf deine weiteren Enthüllungen über Neptun…
Viele Grüße
Birgit