Die Botschaft des Saturns im Wassermann – „Des sag ich Dir, des glaubsch Du mir!“

Liebe Leserinnen und Leser,

seit dem 17. Dezember 2020 durchwandert der Saturn den Wassermann. Um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen: Die Beiden passen wirklich nicht besonders gut zusammen.

Bei einer Befragung bezüglich ihrer Transite erzählten mir mehrere Menschen, dass sich beim Transit des Saturns durch ihr 11. Haus – das dem Wassermann ähnlich ist – die Begegnung mit sozialen Strukturen ergab, die mit der eigenen Individualität gar nicht zusammen passten. Dass sie z. B. beim Aufenthalt in Internaten, bei beruflichen Reisen ins Ausland oder auch in privaten Begegnungen mit fremdartigen Mentalitäten und sozialen Strukturen in Kontakt kamen, die mit ihrem eigenen Wesen letztlich völlig unvereinbar waren.

Das lässt sich ganz leicht erklären: Haus 11 und auch der Wassermann symbolisiert den offenen Erfahrungsraum der Freiheit des einzigartigen, schöpferischen, individuellen Bewusstseins. Aber der Saturn symbolisiert Grenzen, Gesetze, Regeln und das Bestimmende, z. B. den Staat und transnationale bestimmende Organisationen und das dadurch gesteuerte kollektive Bewusstsein – also den Mainstream, der stets glaubt, über die allgemeingültige Wahrheit zu verfügen, und zwar ganz einfach deshalb, weil er ja immer über die allgemeingültige Wahrheit verfügt, so glaubt er zumindest, weil er ja in der Mehrheit ist.

Als ich 10 Jahre alt war, hat mir ein Schulkamerad das Wesen des Mainstreams wie folgt erklärt: „Scheiße muss klasse schmecken! Tausende von Fliegen können sich nicht irren!“

Kürzlich fragte ich eine sehr sympathische ältere Taxifahrerin, wie es ihr geht. Und sie sagte: „Wir sind zufrieden und motzen weiter. Na ja, man muss ja irgendwie mitschwimmen.“ Das klang für mich wie eine Mischung aus Anpassung und Eigenständigkeit, es gibt fließende Übergänge. Hart formuliert ist Saturn im Wassermann ungefähr so, als ob ein Polizist in das Labor eines schöpferischen Genies eindringt, und dem Genie unter Androhung von Strafen vorschreibt, wann, was und wie es zu denken und zu arbeiten hat.

Die Transite des Saturns der vergangenen und kommenden Jahre lassen sich in folgende Übersicht bringen:

Ab Ende 2017 bis Ende 2020 durchlief der Saturn den Steinbock, das ist sein eigenes Zeichen. Da hatte das Bestimmende – also die Regierungen und andere bestimmende Organisationen sowie der Mainstream – die Chance, sich vor allem um sich selbst zu drehen und sich aus sich selbst und durch sich selbst zu neuen Stufen seiner selbst zu verwandeln.

Ab Ende 2020 bis Frühjahr 2023 durchläuft der Saturn den Wassermann. In der Zeit greift das  Bestimmende – also die Regierungen, andere bestimmende Organisationen und das kollektive Bewusstsein – in die individuellen Freiheitsräume ein, oder versucht es zumindest.

Ab Frühjahr 2023 bis Frühjahr 2025 durchläuft der Saturn die Fische. Und in der Zeit erwarte ich die Auflösung bisheriger Machtzusammenhänge.

Das ist jetzt ein bißchen schematisch. Die Übergänge sind in Wirklichkeit fließend zu denken. Und außerdem sind an der allgemeinen Zeitqualität ja auch noch viele andere Himmelskörper beteiligt. Uranus im Stier, Neptun in den Fischen, Pluto im Steinbock und Orcus in der Jungfrau mischen kräftig mit. Das Gesamtbild ist also viel komplexer. Aber als grobes Schema für den Saturn ist die obige Übersicht einigermaßen tauglich. Schauen wir uns einmal das Horoskop für den Saturn im Wassermann an:

Das 11. Septar auf das metaastrologische Bild des Saturns

Kurz zu den Daten: Am 12. November 1980 erreichte die Weltraumsonde Voyager 1 um 23:46:30 Weltzeit die kürzeste Distanz zum Planeten Saturn. Die NASA bezeichnet diesen Moment als „Closeup“ – Deutsch „Nahaufnahme“. Auf diesen Moment und die Bodenstation in Pasadena Kalifornien USA ist das metaastrologische Schlüsselbild des Saturns berechnet. Es gilt bei Saturn in Haus 1 und im Widder. Für Saturn in Haus 11 und im Wassermann gilt das darauf berechnete 11. Septar vom 13. November 1980 um 9:55:50 Weltzeit.

Inhaltlich geht es bei AC Jungfrau und Merkur in 3 um die Wahrnehmung und Nutzung von, bzw. um die Anpassung an Kommunikationsvorgänge und alltägliche Funktionsabläufe. Die Kommunikationen und Funktionsabläufe geschehen bei Sonne und Pluto im Skorpion in 3 im Sinne einer Macht, die sich aus sich selbst begründet, nach dem Motto: „Ich sage Euch, wie die Dinge zu laufen haben! Nämlich weil ich Euch sage, wie die Dinge zu laufen haben!“ Und da der Skorpion als konsequent gilt, ist bei Ungehorsam mit Konsequenzen zu rechnen.

Bei Pluto im Skorpion wandeln sich die Machtstrukturen aus sich selbst und durch sich selbst zu immer neuen Formen ihrer selbst, bleiben sich selbst dabei aber immer ähnlich. Das heißt, auch die Kommunikationen der Machtstrukturen verwandeln sich ständig, haben aber letztlich immer denselben Inhalt, zum Beispiel: „Jetzt ist es Zeit, Angst zu haben! Alternativlos ist wahrhaft demokratisch! Distanz ist sozial und Menschenversuche sind sicher und machen frei!“ – kurz „Scheiße schmeckt klasse!“ Kennt Ihr den schwäbischen Kabarettisten Matthias Richling? Der brachte einmal den Spruch: „Des sag ich Dir, des glaubsch Du mir!“

Die bisher beschriebenen Konstellationen spielen sich alle im ersten Quadranten ab, das heißt, sie zeigen Vorgänge an, die sich in der konkreten Realität abspielen. Im geistigen Bereich kommt es parallel dazu zu einer Überflutung mit unbewussten, chaotischen Inhalten, die bis in die seelische Befindlichkeit hineinwirken – Fische in 7, Neptun in 4. Widder in 8 und Mars in Haus 9 zeigen hier zwar eigentlich einen intensiven Drang nach Erkenntnis an, aber der Mars ist rückläufig – der Erkenntnisprozess stagniert, oder geht sogar rückwärts. So dass man sich eventuell mit Stier in 9 und Venus in 3 letztlich einfach der Meinung der Herde anschließt und entsprechend kommuniziert und funktioniert. Und mit MC Zwilling und Merkur in 3 ist dieses äußerliche Funktionieren eventuell auch der Endzustand, auch wenn man innerlich nach wie vor irritiert ist und offene Fragen hat.  

„Wir sind zufrieden und motzen weiter. Na ja, man muss ja irgendwie mitschwimmen.“

EVOLUTION

Es gibt aber auch hier – wie immer – eine evolutionäre Chance! Denn das Seelische sehnt sich mit Schütze in 4 und Jupiter in 11 aus dem Ganzen heraus in eine Welt hinüber, in der es sich frei entfalten kann. Das Seelische möchte sich befreien. Und mit dem neuen Mondknoten auf 1° Wassermann liegt die Chance zur Befreiung da, wo man aus dem kollektiven Bewusstsein aussteigt und dessen Denkleitschienen radikal in Frage stellt. Das ist nicht dasselbe wie zu sagen – „alles was der Mainstream sagt, ist falsch“. Sondern es bedeutet die Bereitschaft mit der Unsicherheit zu leben, dass nicht nur individuelle sondern auch kollektive Vorstellungen grundsätzlich falsch sein können.

In diesem Sinne Alles Gute

Vincento

„Chirons Hochzeit“ liefert seit 2013 kostenlos und werbefrei astrologische und künstlerische Beiträge. Wer meine Arbeit unterstützen mag, kann meine astrologischen Beratungen und meine Kunst weiter empfehlen, oder auch einen freiwilligen finanziellen Beitrag leisten.

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