Am 20.3.2017 tritt die Sonne in das Zeichen Widder – das ist ein guter Zeitpunkt, um ein neues Protrait des Mars zu zeichnen. Denn der Widder wird durch den Planeten Mars regiert. Mars und Widder symbolisieren das Prinzip Energie. Dem vorangehenden Zeichen Fische entspricht im griechischen Mythos das Chaos, der unermessliche, gähnend leere Weltraum vor der Schöpfung, das Unsichtbare, noch nicht Manifestierte. Mit dem Widder geschieht der Eintritt in das Sichtbare und in die konkrete Manifestation. Mit dem Frühlingsbeginn wird der Mars und damit das Prinzip Energie bestimmend für die Zeitqualität.
Ich verwende bei meiner Methode, den „metaastrologischen Schlüsselbildern“, Horoskope auf entscheidende Momente in der astronomischen Forschung, wie die Entdeckung der Himmelskörper Uranus, Neptun, Pluto, Chiron, Orcus usw. Bei den seit jeher mit bloßem Auge sichtbaren Himmelskörper verwende ich ähnliche Horoskope, wie z. B. auf die erste erfolgreiche Fotografie der Sonne, die Mondlandung, die erste Annäherung der Weltraumsonde Mariner an den Merkur auf kürzeste Distanz usw. Das metaastrologische Schlüsselbild für den Mars ist auf den Moment berechnet als die Sonde Viking 1 das erste vollständige Panoramabild vom Mars zur Erde gefunkt hatte.
Am 20.7.1976 landet Viking 1 auf dem Mars. Nach der Landung bricht der Funkverkehr mit der Bodenstation völlig ab, weil die Sonde direkt nach der Landung zunächst eine Überprüfung ihrer eigenen Systeme vornimmt. Zu der Zeit weiß noch niemand, ob die Sonde den Funkverkehr wieder aufnehmen wird, oder ob sie bei der Landung zerstört wurde. Nach quälenden Momenten totaler Funkstille beginnt um 03:53:31 Pazifischer Standardzeit das erste Bild vom Mars den Bildschirm in Pasadena zu füllen. In der Bodenstation in Pasadena bricht ohrenbetäubender Jubel aus, Zigarren werden angezündet, Sektkorken knallen, die Mitarbeiter der NASA geraten außer Rand und Band. Das erste Bild zeigt einen 20° großen Sektor der Bodenformationen in der Nähe der Sonde. Am nächsten Tag funkt die Sonde um dieselbe Zeit ein 360° Panoramabild vom Mars, dessen Übertragung ca. 20 Minuten braucht. Das Bild ist also ungefähr um 04:13:31 PST in Pasadena vollständig sichtbar, das entspricht 12:13:31 GMT am 21.7.1976. Das heißt, das metaastrologische Bild für den Mars ist auf 12:13:31 GMT am 21.7.1976 in Pasadena, Kalifornien zu berechnen.
Quelle: Die Daten stammen aus einem Telefonat mit Jerry Soffin, dem Leiter der Viking 1 Mission bei der NASA, dem auch noch ein Vierteljahrhundert nach diesem Durchbruch in der astronomischen Erforschung des Mars seine Begeisterung anzuhören war. Danke lieber Jerry Soffin!
Das metaastrologische Schlüsselbild zum Mars – 12:13:31 GMT am 21.7.1976 in Pasadena, Kalifornien
Mit Mond als Herrscher von 1 in 11 werden bisherige Grenzen überschritten. Bei Stier in 11 und Venus auf der Spitze von Haus 2 geschieht das konkret, auch als Zugewinn von Terrain. Haus 2 symbolisiert u. a. „das Terrain, das Revier“ usw. Die Sonne in 1 bezieht bei Löwe in 2 Kraft aus diesem Terrain. Sie speist sich aus der in Haus 2 enthaltenen Substanz – Haus 2 entspricht u. a. auch die „Substanz“. Und die Sonne, also das Verhalten, bzw. der Ausdruck des Mars bewegt sich dann weiter so, wie es der Mond in 11 erlaubt. Der Zugewinn an Terrain und Verbrauch führt also zu weiteren, grenzüberschreitenden Bewegungen. Das heißt, der Mars überschreitet die Grenzen seines eigenen Bereichs. Er nimmt dort Substanzen und Bestände in Besitz und wandelt sie in die Energie um, die ihm hilft, noch mehr Grenzen zu überschreiten.
Merkur steht als Herrscher der Zwillinge in 12 in Haus 1. Informationen und Bewegungen (Zwilling) die als nur latente Potentiale im Unsichtbaren noch Unmanifestierten existieren (Haus 12) werden in die reale Existenz gebracht und konkret sichtbar gemacht (Haus 1). Mit anderen Worten, der Mars aktualisiert, er macht latente Potentiale sichtbar.
Auch ohne Kenntnis der Bedeutung des Mars kann bei Widder in 10 und Mars in 3 gesagt werden, dass die Bestimmung (Haus 10) des Mars darin besteht, in Bewegung zu sein. Denn Haus 3 symbolisiert u. a. „den Weg, die Bewegung“ usw. Dieser Mars in 3 kann sich nur so bewegen, wie es der Merkur in Haus 1 als Herrscher der Jungfrau in 3 erlaubt. Und da Haus 1 von dem Mond in Haus 11 beherrscht wird bedeutet dies, die Bewegung des Mars verläuft auch nach dieser Konstellation im Sinne der Überschreitung bisheriger Grenzen.
Diese Bewegung wird erst durch den Saturn als Herrscher von 7 in 1 in Konjunktion mit dem Merkur gestoppt. Merkur symbolisiert die Bewegung und Saturn symbolisiert u. a. „die Blockade, die Grenze“. Wichtig ist, dass dieser Saturn in 1 bei Steinbock in Haus 7 von Außen kommt und dem Mars eine existenzielle Grenze setzt. In sich selbst trägt der Mars zunächst einmal keine Grenze.
Hier haben wir das ganze Bild. Der alte Mondknoten, der uns sagt, was automatisch und unbewusst von ganz alleine geschieht, wenn der Mars wirksam wird, steht auf der Spitze von Haus 11. Dort finden wir Mond und Jupiter in Konjunktion, das symbolisiert ein Hochgefühl und kann in Haus 11 auch ein Überlegenheitsgefühl sein, ein Gefühl nach dem Motto „Wir sind etwas ganz Besonders und Überlegenes“. Und dann wird diese als überlegen empfundene Position durch die Venus im Löwen auf der Spitze von Haus 2 im Realen, spezifisch im Sozialen wirksam. Und dann überschreiten wir, weil wir eben völlig überlegen sind, immer wieder eine Grenze nach der anderen. Klingt nach „Erfolg“ gell? Vorsicht!!!
Im griechischen Mythos entspricht der Planet Mars dem Kriegsgott Ares, gesprochen „Aris“, mit Betonung der ersten Silbe. „Aris“ aus griechisch arsin bedeutet „männlich“. Aus aris und arsin entstand im Weiteren areti „Tugend“, ari „Überlegenheit“, aristokrat „der Überlegene“ und arios „der Kriegerische, der den Krieg liebt, der Kriegsbegeisterte“. Aristos bedeutet „ausgezeichnet“ im geistigen, politischen, sozialen, körperlichen Sinn. Aria-fili bedeutet „überlegene“ (ari) „Rasse“ (fili). Kurz zur Erinnerung, die deutschen Nazis haben sich als „Arier“, als überlegene Rasse verstanden und damit ihre furchtbaren Verbrechen legitimiert. In dem antiken Gott Ares ist vermutlich das Überlegenheitsgefühl, das Ego indoarischer Krieger zum Bild geworden. Aber im Mythos wird er sehr kritisch gesehen. Ares ist der Gott der Kriege, der Verwüstungen und Hungersnöte und fast alle anderen olympischen Götter haben ihn gehasst und nach Möglichkeit gemieden.
Aus Überlegenheitsgefühl ständig bisherige Grenzen im Realen und Sozialen zu überschreiten – der Astrologe Wolfgang Döbereiner bezeichnete den Mars auch als „Revierverletzer“ – kann sehr negative Folgen haben. Der alte Mondknoten zeigt die unbewussten, automatischen und in dem Sinne auch potentiell negativen Tendenzen im Horoskop.
Aber es gibt ja auch noch den neuen Mondknoten. Der steht hier auf der Spitze von Haus 5. Damit ergibt sich – analog Haus 5 – die Chance zur lebendigen Gestaltung und mit Skorpion in 5 und Pluto in 4 die Chance zur leidenschaftlich engagierten, schöpferischen Betätigung, die Chance, etwas zu gebären. Haus 4 steht in der Waage, das heißt, das was hier geboren werden kann, wird, wenn es geboren wird, aus Liebe und mit Sinn für Schönheit geboren!
In gewissem Sinne ist es egal, ob wir aus einem unreifen Überlegenheitsgefühl ständig irgendwelche Übergriffe starten, oder ob wir schöpferisch und liebevoll handeln. Wir werden auf jeden Fall wirksam. Energie drängt zur Manifestation und wird auf jeden Fall wirksam. Aber wir haben die Möglichkeit, unserer Energie eine Richtung zu geben. Schon vor 2.500 Jahren haben die griechischen und persischen Astrologen dem Mars die Bedeutung des „Wachstums“ zugeschrieben. Sie haben im Mars nicht nur den furchtbaren Kriegsgott Ares gesehen, sondern auch die Energie, die ganz generell Alles zum Wachsen bringen kann.
Unsere Energie wird auf jeden Fall wirksam, egal ob wir sie destruktiv oder konstruktiv einsetzen, selbst dann, wenn wir sie unterdrücken und dann womöglich ganz besonders destruktiv. Kurz – wir tun sehr gut daran, unsere Energie in möglichst schöpferische und konstruktive Bahnen zu lenken.
In diesem Sinne uns Allen Alles Gute
Vincento