Die Volontärin – Leo und die Evolutionsagenten Band I Phi Leseprobe

Collage 9.1.2012 web beschnitten

 

Liebe Leserinnen  und Leser, „Die Volontärin“  ist ein spiritueller Sciencefiction Roman, an dem ich sein dem 17.7.2015 schreibe. Derzeit entsteht der dritte Band, den ersten Band kann man jetzt als PDF erwerben. Und hier gibt es eine Leseprobe aus „Die Volontärin – Leo und die Evolutionsagenten – Band I Phi“

Die Volontärin

Leo und die Evolutionsagenten

Band I Phi

 

Kapitel Eins

 

Eliane Vitals rotgoldene Locken loderten in der kosmischen Dunkelheit. Navel wusste, dass sie furchtbar wütend war und dann legte sie auch schon los: „Du verdammter Sirianer, also eines sag ich Dir – wenn Du so weiter machst, dann haue ich Dir derartig Eine rein, dass Du bis nach Arkturien fliegst!“ Trotzdem lehnte er sich lässig zurück und lächelte kühl, wohl wissend, dass er Eliane damit endgültig zur Weißglut treiben würde. „Du blöder kosmischer Macho! Ja, ja, ja Mister himmlische Überlegenheit – Du weißt und ich weiß, dass ich auf Dich stehe. Aber wenn Du meinst, Du wärst völlig unwiderstehlich mit Deinen wunderschönen schwarzen Haaren, Deiner elfenbeinfarbenen Haut und Deiner Weisheit, dann irrst Du Dich!“ Navel schluckte und sie fuhr fort: „Ja ich liebe Dich und ich fahr total auf Dich ab, aber das genügt doch nicht! Das weißt Du doch!“ Eliane liefen die Tränen über ihre hohen Wangenknochen und Navel hielt sich seine Hände schützend vor seinen Nabel. Ihr Schmerz war mehr, als er ertragen konnte. Sie kramte immer noch schluchzend in ihrer Handtasche aus arkturianischer Drachenhaut. Ihr klapperten die Zähne vor Trauer, Wut und Schmerz; sie fiel in einen noch heftigeren Weinkrampf und sie fand nicht, was sie in ihrer Tasche suchte. Schließlich kippte sie den gesamten Inhalt ihrer Handtasche einfach auf den Felsenboden, sah Navel herausfordernd und schweigend an und weinte weiter. Über der Wüste des Planeten Maya schienen die Sterne und auf den Felsen oberhalb von Eliane Vital und Navel saßen 17 Nachtschmetterlinge in der Dunkelheit und wunderten sich.

Navel war jetzt wirklich zerknirscht und obwohl er versuchte, es zu verbergen sah Eliane, dass nun auch er weinte. „Komm her, verdammter, süßer, alter, kosmischer Knallkopf.“ sagte sie, zog ihn an sich und barg seinen Kopf zwischen ihren Brüsten. Sein Atem begann sich zu beruhigen und irgendwann fühlte er wieder dieses strahlend kühle Leuchten in seiner Brust und er spürte seine Sehnsucht, irgendwann für immer nach Hause auf den Sirius zurück zu kommen. Dass ihm die Prüfungskommission aber auch ausgerechnet eine derartig heißblütige interstellare Muse von den Plejaden als Partnerin zugeteilt hatte! Das hatte ihn von Anfang an fürchterlich nervös gemacht. Aber es war Teil der Regeln, dass man sich seine Prüfungspartnerin nicht selbst wählen konnte. Also hatte er sich sicherheitshalber schon vor der Prüfung eine besonders kühle und überlegene männliche Persönlichkeit aus einer seiner früheren Inkarnationen auf der Erde als Kostüm ausgesucht. Als sizilianischer Adliger hatte er damals jede Frau haben können und außerdem gefiel er sich darin, nachtschwarze Haare und eine helle Haut zu haben und so gut auszusehen. „Ja, ja Du blöder eitler Macho von einem Sizilianer…“ murmelte Eliane und biss sich sofort auf ihre vollen Lippen. Denn sie wusste, dass dies nicht zulässig war.

Die Nachtschmetterlinge auf den Felsen wurden unruhig, als Navel sich aufrichtete, sich in perfekter Meditationshaltung vor ihr aufbaute und zischte: „In der Prüfungsordnung steht, – Die Prüflinge haben zwar das Recht, ihrem Prüfungspartner jedwede Emotion zu offenbaren. Paranormale Fähigkeiten wie Telepathie, das Wissen um frühere Inkarnationen usw. in irgendeiner Weise gegen den Prüfungspartner einzusetzen, ist aber völlig unzulässig und kann bei mehrfachem Verstoß gegen diese Regel zum Ausschluss von der Prüfung führen. Alles klar?“ „Ja, ja ich weiß“ maulte Eliane Vitale kleinlaut und fuhr dann trotzig fort: „Aber davon, dass man sich während der Prüfung spirituell und politisch korrekt ausdrücken muss, steht gar nichts in der Prüfungsordnung.“

Navel atmete tief aus und ein und sprach dann: „Wenn Du mir die Prüfung vermasselst und mir damit den Weg nach Hause verbaust, werde ich bei Dir bleiben bis ans Ende aller Tage!“ Sie liebte es, wenn Navel mit dieser einzigartigen Mischung aus kontrolliertem Zorn und bedingungsloser Liebe zu ihr sprach.

Ihr rannen ein paar Tränen der Erleichterung aus ihren goldgrünen Augen und sie stellte zu ihrer Verwirrung fest, dass sie erregt wurde. ‚Merkwürdig’, dachte sie – ‚seit kurzem werde ich immer dann wenn ich vor Erleichterung weine, erregt.’ Navel hörte es als erster, wie sich aus der Wüste eine Böe nahte und warf sich schützend über Elianes Habseligkeiten, die immer noch auf dem Felsenboden verstreut lagen. Er griff sich Elianes Handtasche, stopfte in der Dunkelheit alles was er ertasten konnte in sie hinein, rief: „Lass uns abhauen Süße, komm ab in die Höhle!“ hängte sich die Tasche um, half Eliane aufzustehen, schnippte mit seinen Fingern, worauf die Nachtschmetterlingen sich erhoben, um ihm zu folgen und hastete Hand in Hand mit Eliane in die Höhle.

Der ersten Böe folgten weitere und schließlich brauste ein Sandsturm über das Felsenplateau. Mayanesische Sandstürme gelten als Boten kosmischer Informationen, aber während der Prüfung zum Evolutionsagenten der 6. Stufe sollte man sich vor ihnen schützen, weil einem bei dieser Prüfung auch sonst schon sehr viel Informationsverarbeitung abverlangt wird. Nachdem sich die 17 mayanesischen Nachtschmetterlinge an der Decke der Höhle nieder gelassen hatten und zu leuchten begannen, so dass Eliane Vital und Navel die schamanischen Höhlenmalereien zumindest schemenhaft erkennen konnten, setzen sich die Beiden einander gegenüber. Sie strahlte ihn an und sagte mit leuchtenden Augen: „Mann; Du bist ja echt handlungsfähig. Also wenn Du wüsstest, wie sehr ich Dich ähm, na ja egal…, dann würdest Du – ich weiß nicht was! Aber ich wette, Du würdest!“ Navel kam die Formulierung irgendwie bekannt vor und er spürte, wie sein Bewusstsein begann, in eine andere Welt zu driften, wo er diesen Satz schon einmal gehört hatte. Aber er war jetzt so müde, dass er sich nicht orientieren konnte. „Weißt Du was“ sprach Eliane ihn an, „ich mag Dich ganz herzlich um Verzeihung bitten, dass ich Dich so hart angefahren habe.“ Er spürte, wie sich sein Unterleib endlich wieder entspannte und erwiderte sanft:  „Verzeihung erteilt.“ Natürlich war ihm klar, dass er Eliane provoziert hatte und er wusste auch warum. Aber ihr Ausbruch hatte ihn tiefer verängstigt, als er erwartet hatte und zugeben wollte. „Du kannst Dich heute in meinem Schoß schlafen legen, wenn Du magst“ – fuhr Eliane fort „heute bin ich mit der Nachtwache dran.“ Als sein Kopf in ihrem Schoß lag, sah sie liebevoll auf ihn herab und streichelte ihn. Fast schlief er schon, als er noch murmelte: „Paul Klee hat es geahnt.“ „Wie bitte?“ fragte sie. Navel fuhr mit einem jungenhaften Lächeln fort: „Paul Klee, Maler, 19. und 20. Jahrhundert, Planet Erde, lebte in der Schweiz und Deutschland. Vater Schweizer, Mutter Nordafrikanerin. In seinem Tagebuch findet sich eine Notiz, wonach Paul Klee als kleiner Junge glaubte, dass wenn ein Mädchen weint, auch ihre Vagina weint.“ Augenblicklich riss Eliane ihre feinstoffliche Tarnung bis zum 12. Chakra hoch und straffte ihre Lippen. ‚Das kommt gar nicht in Frage, dass der womöglich merkt, dass da was dran ist’ dachte sie wütend und hoffte, dass Navel bald einschlief. Fast tat es ihr leid, dass sie ihn eingeladen hatte, mit seinem Kopf in ihrem Schoß einzuschlafen. Aber irgendwie gefiel es ihr auch.

Während sie ihren Körper darauf einstimmte, möglichst tief zu schlafen und gleichzeitig ihren Geist darauf ausrichtete, dabei so wach als irgend möglich zu bleiben, fiel ihr ein, was ihre ersten Eindrücke von Navel waren, als er ihr von der mayanesischen Prüfungskommission als Prüfungspartner zugeteilt wurde. Sie hatte sofort geahnt, dass Navels Geist ein ganzes Archiv von tiefem Wissen war. Das passte sehr gut zu seinen Tätigkeiten als Navigator, Archivar und interstellarer Linguist. Aber sie sah auch die Trauer und die Zerrissenheit seines Herzens. „Na warte Bürschchen, Dir werde ich auf die Schliche kommen. Ich werde Dir rückhaltlos und immer wieder meine ganze Zuneigung und meine ganze Abneigung zeigen, bis Du mir in der daraus resultierenden Verwirrung irgendwann Dein großes verwundetes Herz offenbarst.“ Das hatte sie nach der ersten Begegnung mit Navel beschlossen und Eliane Vital war über diesen, ihren Entschluss sehr zufrieden mit sich selbst. Denn in der zweiten Anweisung der mayanesischen Prüfungsordnung hieß es:

Zweitens – Die erste Phase der Prüfung entspricht alchemistisch betrachtet der Nigredo und dauert einen alchemistischen Monat. Bemühe Dich in diesen 40 Tagen der mayanesischen Prüfung vor allem auch darum, Deine Prüfungspartnerin, bzw. Deinen Prüfungspartner so umfassend und tief als nur irgend möglich kennen und lieben zu lernen. Welche Mittel Du dazu verwendest, bleibt Dir überlassen. Während Elianes Körper einschlief und ihr Geist vollkommen erwachte, schmiegten sich 17 violette mayanesische Nachtschmetterlinge in einer Felsspalte der Höhle noch enger aneinander und der Sandsturm draußen in der Wüste begann sich langsam zu beruhigen.

 

 

Kapitel Zwei

„Reichst Du mir bitte noch ein Stück von der blauen Birne, Navel?“ ‚Nachdem sich vor ungefähr 17.000 Jahren die Kulturen auf den Plejaden und dem Sirius endgültig im Streit voneinander getrennt hatten, war der Weltraum erstarrt. Die subtilen Strukturen des Raums zwischen den beiden Sternensystemen hatten sich derartig verhärtet, dass alle bisher bekannten Formen interstellarer Raumfahrt versagten.’ erinnerte sich Navel. „Reichst Du mir bitte noch ein Stück von der Birne, Navel? – Bitte!“ ‚Im Untergrund der plejadischen und sirianischen Kultur bildeten sich damals geheime Zirkel von Männern und Frauen, die sich darum bemühten, den Konflikt und die Trennung zwischen diesen beiden kosmischen Kulturen zu überwinden. Ohne von einander zu wissen, arbeiteten die geheimen Zirkel auf dem Sirius und auf den Plejaden daran, dasselbe Ziel zu erreichen.’ erinnerte Navel weiter. „Navel, jetzt reicht es aber wirklich. Wir sind beim Frühstück und der Prüfungspartnerin die Kommunikation zu verweigern ist zwar nicht verboten, aber ganz schön unhöflich!“

Navel erwachte abrupt aus seinen Überlegungen über die historischen Hintergründe der mayanesischen Mysterienschulen. „Verzeihung Eliane, ich war zerstreut. Möchtest Du etwas essen?“ „Genau das will ich, verdammt noch mal!“ Navel reichte ihr ein Stück der großen blauen Birne, nicht ohne es mit ein paar frischen Blättchen rosaroter mayanesischer Minze zu dekorieren, lächelte verlegen und erklärte: „Weißt Du, ich habe gerade über die historischen Hintergründe der mayanesischen Mysterienschulen nachgedacht.“ „Ach ja“ – meinte Eliane, schob sich ein großes Stück Birne in den Mund, begann zu kauen und bemerkte, während ihr der Saft der Birne aus den Mundwinkeln triefte: „Schmeggd eschd schubba, wirglisch eschd köschtlisch!“. Navel schaute erstaunt, Eliane musste prustend lachen, also flogen Navel kleine Stückchen mayanesische Birne und Minze ins Gesicht. Er wischte sie lächelnd ab und dachte sich: „Na wenigstens wird sie feucht!“ als Eliane auch schon protestierte: „Dasch hab isch gehöad, Du schischilianischa Dreggschagg! Ähm – Schulijung Navel.“ Eliane hielt sich die Hände vor den Mund und musste wieder lachen. „Kein Grund sich zu entschuldigen, ich hab ja angefangen.“ entgegnete Navel.

Da zu der mayanesischen Prüfung der 6. Stufe nur solche Kandidaten zugelassen wurden, die empathisch, telepathisch und/oder hellsichtig begabt waren, war es letztlich vollkommen aussichtslos, irgendetwas voreinander verbergen zu wollen. Es sei denn, man riss im Bruchteil einer Sekunde seine ätherische Tarnung bis zum 12. Chakra hoch, um sich darin zu verstecken. Aber aus irgendwelchen Gründen, die ihm selbst schleierhaft waren, hielt Navel selbst diese Methode der Tarnung für völlig nutzlos, speziell im Kontakt mit Frauen. Er glaubte einfach nicht daran, dass er sich auf diese Weise vor der Wahrnehmungsfähigkeit der Frauen schützen konnte.

Seit dem Beginn ihrer Prüfung hatten die beiden es sich zur Gewohnheit gemacht, sich zum Frühstück am bläulich-grünen Fluss Tria-Meliai in der Oase unterhalb ihrer Felsenhöhle zu treffen. Aus dem Weltraum betrachtet bilden die mayanesischen Oasen selbstähnliche, spiralförmige Muster in der großen zentralen Wüste des Planeten Maya. Sie enthalten ausnahmslos wichtige Kult- und Mysterienstätten. Eliane und Navel hatten es sehr ruhig in ihrer Oase. Zurzeit wohnten dort nur ein alter Mann, seine junge Frau und deren Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge, die in ihrem Garten ein Café führten. Bisher hatten Eliane und Navel nur den Jungen kennen gelernt. „Wollen wir mal anfangen?“ fragte Navel. „Schon, aber lass uns vorher noch etwas trinken.“ empfahl Eliane. Also stieg Navel ins Wasser, brach ein Seerosenblatt, trank prüfend den Tau aus dessen Mitte, rief: „Schmeckt heute wieder mal besonders gut!“ zu Eliane hinüber, formte das Seerosenblatt zu einem trichterförmigen Gefäß und sammelte darin den Tau, der sich in der Mitte anderer Seerosenblätter gesammelt hatte. Als er damit zurück zu Eliane ans Ufer gehen wollte, kam ihm im Wasser ganz plötzlich bösartig zischend einer dieser großen grünen Schwäne entgegen, die in den mayanesischen Oasen leben und baute sich drohend Flügel schlagend zwischen ihm und Eliane auf.

„Mein lieber Bruder Schwan, “ fauchte Navel ihn an und hob beschwörend seine linke Hand „wenn Du wüsstest, mit wem Du es hier zu tun hast, wärst Du gar nicht hier!“ Darauf stellte der Schwan das Flügelschlagen ein, kehrte um und schwamm davon. „Merkwürdig, ich hatte das Gefühl, der war eifersüchtig. Hattest Du mal was mit einem Schwan, oder womöglich sogar mit Zeus?“ Elianes Aura verdunkelte sich augenblicklich. „Meinem Gefühl nach hast Du gerade voll ins Schwarze getroffen, aber ich bekomme kein Bild und keine Erinnerung.“ Und dann fuhr sie fort, „Ich glaube, wir sollten mal anfangen, zu arbeiten.“

„Hast Recht.“ stimmte Navel zu, gab Eliane das trichterförmige Seerosenblatt mit dem Tau, trank dann auch selbst daraus und fragte: „Sag mal den wievielten Tag haben wir eigentlich heute? Kann es sein, dass es schon der 41. Tag ist?“ „Ja! Super!“ jubelte Eliane, „40 Tage sind ein alchemistischer Monat. Super! Endlich fertig mit der Nigredo! Atlas sei Dank! Mann haben wir uns gegenseitig fertig gemacht, es tut mir echt leid. Aber die zweite mayanesische Prüfungsanweisung – Bemühe Dich in den ersten 40 Tagen der mayanesischen Prüfung vor allem auch darum, Deine Prüfungspartnerin/Deinen Prüfungspartner so umfassend und tief als nur irgend möglich kennen und lieben zu lernen. – hat mich echt mit meinen dunkelsten inneren Welten konfrontiert. Und ich fürchte, ich war viel schlimmer zu Dir, als ich eigentlich bin.“ Sie blickte Navel fragend an.

„Ach, weißt Du,“ meinte der diplomatisch ausweichend „ich glaube, die Prüfungskommission schafft mit voller Absicht eine Situation, in der wir mit unserer Dunkelheit in Kontakt kommen und in der sich unsere Energien auf den unterbewussten Ebenen zu durchdringen beginnen. Das gehört zu dem alchemistischen Prozess, in dem wir zu Agenten der 6. Stufe werden. Und in der ersten Phase, der Nigredo werden unsere subtile Substanz und deren Struktur zersetzt und aufgelöst, so wie wenn man in der Alchemie Pflanzen in Alkohol einlegt, um ihre Wirkstoffe frei zu setzten.“

„Weiß ich doch, “ fiel sie ihm ins Wort und fügte hinzu, „und jetzt kommt ja glücklicherweise die Albedo, die Phase, in der wir Licht in den Prozess tragen. Komm setz Dich zu mir. Magst Du?“ Ihm fiel zum wiederholten Male auf, wie hinreißend sie aussah. Ihre rotgoldenen Locken passten hervorragend zu ihrem dunkelgrünen Kleid und außerdem mochte er die kleinen Sonnen aus Gold, die sie an ihren Ohren trug. Die größere Sonne aus Gold, die sie an einer goldenen Kette um ihren Hals trug, gefiel ihm genau so gut und deren unmittelbare Umgebung noch besser. Ihr Schmuck erinnerte ihn an die irdische Sonne und wegen der Dreizahl auch an den Planeten Jupiter.

„Ja ich setzte mich sehr gerne näher zu Dir.“ sagte Navel und fuhr fort: „Und ich finde, dass Du das ganz prima gemacht hast. Es war zwar oft etwas heftig. Aber in der Phase der Nigredo ist das ja auch richtig so. Ohne Aggression fällt man in der Nigredo sonst sehr oft in eine lähmende Depression.“ „Echt?“ fragte sie erleichtert. „Das ist aber lieb, dass Du das sagst.“ Als er sich näher zu ihr gesetzt hatte, fragte sie: „Sag mal hast Du heute eigentlich schon mal Dein feinstoffliches Radar hoch gefahren, um mich abzuchecken?“ „Nö. Und hast Du heute schon mal Deine ätherische Tarnung hoch gerissen, um Dich zu verbergen?“ „Nö!“ sagte sie vergnügt und lächelte ihn an. Keine halbe Sekunde später lagen sie einander in den Armen und begannen einander lachend zu liebkosen.

Der Regenbogendrache und Magdalena saßen in ihrem getarnten Raumschiff, das nur knapp oberhalb von Navel und Eliane in den Baumkronen schwebte und sahen sich an. „Na was meinst Du, – werden sie es schaffen?“ fragte Magdalena, die immerhin 17.000 galaktische Gold-Dublonen darauf gewettet hatte. „Glaub ich nicht!“ erwiderte der Regenbogendrache verächtlich. Und während er das Raumschiff startete, freute er sich heimlich wie ein Kind, dass er wohl auch diese Wette wieder verlieren würde. In einer Felsspalte oben in der Höhle kuschelten sich 17 mayanesische Nachtfalter noch enger zusammen und begannen gemeinsam einen Traum von Löwen und Sternen im violetten Raum zu träumen.

 

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