Die elliptische Riesengalaxie M49
Die elliptische Riesengalaxie M49, deren Entdeckungshoroskop wir hier sehen, bildet zusammen mit weiteren Galaxien den Virgo-Cluster. Lassen Sie mich zunächst eine Orientierung bezüglich der astronomischen Zusammenhänge herstellen, in denen wir uns als Bewohner der Erde befinden. Unser Planet Erde gehört zu einer größeren astronomischen Struktur, nämlich dem Sonnensystem. Dessen Zentrum wird durch die Sonne gebildet. Unser Sonnensystem ist Teil einer noch größeren Struktur, nämlich der Milchstraße. Dessen Zentrum wird durch das galaktische Zentrum gebildet. Und unsere Galaxis bildet zusammen mit ca. 1300 bis 2000 anderen Galaxien die nächst größere kosmische Struktur, einen Galaxien-Superhaufen, nämlich den Virgo-Superhaufen. Dessen Zentrum heißt Virgo-Cluster und bildet das nächst höhere Ordnungszentrum nach dem GZ. Dies gilt auch in physikalischer Hinsicht, denn der Virgo-Superhaufen ist so massereich, dass dessen Gravitationskräfte unsere Galaxis anziehen. Der Virgo-Cluster kann insofern als „super-galaktisches Zentrum“ – kurz „SGZ“ – bezeichnet werden. Wir haben es hier also mit drei kosmischen Strukturen jeweils höherer Größenordnung und mit ihren jeweiligen Zentren zu tun:
Erstens – die Sonne bildet das Zentrum unseres Sonnensystems, das wiederum Teil unserer Galaxis ist.
Zweitens – das galaktische Zentrum GZ bildet das Zentrum unserer Galaxis, die wiederum Teil unseres Galaxien-Superhaufens ist.
Drittens – der Virgo-Cluster, das SGZ bildet das Zentrum unseres Galaxien-Superhaufens, der wiederum Teil noch größerer kosmischer Strukturen ist.
Wenn wir diese Zusammenhänge aus astrologischer Sicht betrachten, müssen das GZ und das SGZ Ordnungszentren jeweils höherer Größenordnung symbolisieren. Und dann müssten uns diese Faktoren auf der astrologischen Ebene Hinweise auf höhere Ordnungsmuster geben können. Soweit die astrologische Arbeitshypothese. Bisherige Untersuchungen und Erfahrungen haben gezeigt, dass das GZ in spiritueller Hinsicht ein bedeutsamer astrologischer Faktor ist. Vielleicht kann das SGZ in der Hinsicht weitere, womöglich noch tiefere Aufschlüsse geben. Meine astrologische Forschung bezüglich des GZ und des SGZ stehen zwar noch am Anfang. Aber es sind immerhin genügend astronomische Daten um zu Ergebnissen zu kommen, mit denen man weiter arbeiten kann.
Bezüglich des SGZ spielt vor allem M49 eine besondere Rolle. Die elliptische Riesengalaxie M49 gehört zum „Virgo-Cluster“ – also zum SGZ. Sie liegt sehr nahe der Ebene der Ekliptik, sie ist die hellste Galaxie im SGZ und außerdem die allererste Galaxie, die dort überhaupt entdeckt wurde, nämlich durch den französischen Astronomen Charles Messier. Das ist aus astrologischer Sicht ein ganz entscheidender Punkt. Denn die erste Sichtung von M49 durch Charles Messier war danach eine Art Geburtsmoment – der Geburtsmoment der bewussten Beziehung der Menschheit zu M49 und damit im Weiteren auch zum Virgo-Cluster oder SGZ. Wobei die Menschheit durch den Astronomen Charles Messier und das SGZ durch seine von der Erde aus gesehen hellste Galaxie, nämlich durch die Riesengalaxie M49 vertreten wurde.
Die Entdeckung von M49 durch den Astronomen Charles Messier
am 19.2.1771 um 02:13:32 GMT in Paris
Die Grafik zeigt den Moment, als der französische Astronom Charles Messier die Riesengalaxie M49 entdeckte. Die Daten wurden von der Astrologin Birgit Braun recherchiert. Wenn in der astronomischen Forschung ein Durchbruch gelingt, wie etwa die Entdeckung eines neuen Planeten oder wie hier die erste Sichtung einer Galaxis, dann zeigt das Horoskop auf diesen Moment die astrologische Grundbedeutung dieses neu entdeckten kosmischen Objekts für die Menschheit. Im Grunde handelt es sich um eine Art Begegnungshoroskop. Es zeigt die erste bewusste Begegnung zwischen M49 und der Menschheit. Und da das Horoskop auf einen Ort auf der Erde, nämlich auf Paris berechnet wurde, zeigt es natürlich die astrologische Bedeutung von M49 für die Erde bzw. die Menschheit. Kurz – dieses Horoskop zeigt die astrologische Bedeutung von M49. Aber nehmen wir zunächst einmal die physikalische Realität von M49 aus astrologischer Sicht in den Blick.
Die physikalische Realität von M49 aus astrologischer Sicht:
Mit AC-Schütze geht es um einen größeren Zusammenhang. Mit Jupiter in Haus 2 geht es um einen konkret bestehenden größeren Zusammenhang, bzw. es wird in Haus 2 ein Bestand, etwas schon konkret Bestehendes zu einem Zusammenhang geformt. Die Venus/Pluto-Verbindung in Haus 2 symbolisiert eine „soziale Struktur“, bzw. eine Gruppe oder Ansammlung. Die Venus symbolisiert das Soziale und der Pluto symbolisiert Strukturen – Venus/Pluto-Verbindungen finden sich übrigens immer wieder im Zusammenhang mit sozialen Strukturen unterschiedlichster Art. Dies entspricht den astronomischen Gegebenheiten.
Denn M49 ist eine elliptische Riesengalaxie, die aus einer Ansammlung von etwa 7000 (!) Kugelsternhaufen besteht. Wir haben es also mit einer Art „kosmischer Sozialstruktur“ zu tun. Kugelsternhaufen bestehen übrigens vor allem aus alten, roten Sternen. Und schauen Sie, Jupiter, Venus und Pluto, also dieser größere Zusammenhang (Jupiter) sozialer (Venus) Strukturen (Pluto) steht hier im Steinbock, der u. a. auch das Alter symbolisiert. Außerdem symbolisiert der Steinbock auch die Prinzipien der Kristallisation und Konzentration und Kugelsternhaufen weisen eine besonders hohe Dichte von Sternen auf engstem Raum auf. Soweit zu der Übereinstimmung der astrologischen Symbole mit der physikalischen Realität von M49. Als nächstes nehmen wir den Entdeckungsvorgang in den Blick.
Die Entdeckung von M49 aus astrologischer Sicht:
Es zeigt sich immer wieder, dass Astronomie und Astrologie eng mit den Tierkreiszeichen Fische und Wassermann zusammenhängen. Die Fische symbolisieren im olympischen Mythos das „CHAOS“ – was im Altgriechischen „unermesslicher, gähnend leerer Weltraum“ bedeutet. Und der antike Gott Uranos – analog dem Planeten Uranus, dem Herrscher über das Zeichen Wassermann – gilt dort als der schöpferische Gott des Sternenhimmels. Und dass Astronomie und Astrologie sich auf den Weltraum und den Sternenhimmel beziehen, liegt ja auf der Hand.
Forschung entspricht astrologisch dem 3. Haus. Und wir finden hier im 3. Haus die Zeichen Fische und Wassermann und die Sonne am Übergang dieser Zeichen. Also geht es um die Erforschung des Weltraums und des Sternenhimmels. Und der Uranus steht als erster Herrscher von Haus 3 in Haus 5 und symbolisiert damit die Überschreitung der bisherigen Erlebnisgrenen in der astronomischen Forschung. Neptun steht als zweiter Herrscher von Haus 3 in 9 und symbolisiert damit die Auflösung der Grenzen der bisherigen astronomischen Anschauung. Löwe in 9 gestaltet eine Anschauung und bringt sie mit Sonne in 3 konkret zur Darstellung. Venus als Herrscherin von Haus 5 und 6 in Haus 2 sammelt (in dem Fall astronomische) Erlebnisse und Wahrnehmungen.
Bei Saturn in 8 im Quadrat zu Uranus in 5 besteht eine harte Spannung zwischen Vorstellung und Erleben. Und da Haus 8 die Vorstellung und der Saturn die Grenze symbolisiert, kommen die bisherigen Vorstellungen an eine Grenze, die hier durch das Erleben überschritten werden. Es wird etwas erlebt, was die Grenzen bisheriger Vorstellungen überschreitet. Das entspricht den Tatsachen des Entdeckungsvorgangs. Charles Messier hielt M49 damals für einen kosmischen „Nebel“. Dass er in Wirklichkeit eine Galaxis jenseits der Milchstraße entdeckt hatte, wusste er nicht. Er kam mit dieser Entdeckung an die Grenze der astronomischen Vorstellungen seiner Zeit und er hat diese Grenzen durch seine Forschung und sein Erleben zugleich überschritten. Denn dass es Galaxien jenseits der Milchstraße gibt, wurde erst von dem Astronomen Edwin Hubble im Jahr 1924, also 153 Jahre später dargestellt. Dieser Fortschritt bzw. Durchbruch in der Astronomie lässt sich auch im Entdeckungshoroskop von M49 wiederfinden.
Denn wenn wir entsprechend der Regel 1° pro Jahr den AC gegen den Uhrzeigersinn verschieben, erreichen wir nach 153 Jahren den Uranus in Haus 5, der hier einen Fortschritt über die bisherigen Grenzen der astronomischen Forschung symbolisiert. Das ist ja ein wesentlicher Inhalt dieses Horoskops. Und dieser Inhalt wird durch den Übergang des AC über den Uranus erneut aktiviert, so dass es 153 Jahre nach der Entdeckung von M49 zu einem erneuten Fortschritt in der astronomischen Forschung kommt, der auch wieder die Grenzen der bisherigen Forschung überschreitet. Dies spricht dafür, dass die Zeitangabe von Birgit Braun hinsichtlich der Entdeckung von M49 sehr genau ist. Soweit zur Entdeckung von M49 aus astrologischer Sicht. Nun zur astrologischen Deutung und Bedeutung von M49.
Die astrologische Deutung und Bedeutung von M49:
Die physikalische Realität von M49 und ihre Entdeckung lassen sich im Entdeckungshoroskop von M49 also durchaus recht gut nach voll ziehen. Aber ich blieb unruhig. Denn Charles Messier hatte sich ja in der Einordnung seiner Entdeckung „getäuscht“ und M49 gemäß den Vorstellungen seiner Zeit als „Nebel“ klassifiziert und nicht als Galaxis erkannt. Also hätte nach den Regeln der Münchener Rhythmenlehre – kurz MRL – eigentlich eine Verbindung zwischen Uranus und Pluto gegeben sein müssen – Uranus/Pluto symbolisiert in der MRL Täuschung und Enttäuschung. Aber bei der Verwendung der in der MRL allgemein üblichen Aspekte und Spiegelaspekte ist kein Uranus/Pluto-Aspekt gegeben. Ich hatte die Arbeit an diesem Text am 30.5.2013 gestartet und blieb dann an dem fehlenden Uranus/Pluto-Aspekt hängen. Schließlich kam mir ein Traum zur Hilfe. Am 3.6.2013 träumte ich, ich solle das Horoskop von M49 einmal mittels der Spiegelachse 0°Löwe/0°Wassermann betrachten. Diese Spiegelachse ergibt sich aus der traditionellen Zuordnung der sieben Planeten zu den zwölf Zeichen, hier eine Skizze:
Die Spiegelachse von 0° Löwe nach 0° Wassermann
Wie aus dieser Skizze ersichtlich wird, ergibt sich aus der traditionellen astrologischen Zuordnung der sieben mit bloßem Auge sichtbaren Himmelskörper in unserem Sonnensystem, – also Mond, Sonne, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn zu den zwölf Zeichen eine Spiegel-Achse, die von 0° Löwe nach 0° Wassermann verläuft. Und im Traumzustand sah ich dann das folgende Bild:
Wobei mein Blick im Traum vor allem darauf gelenkt wurde, dass Merkur über die Spiegelachse 0°Löwe/0°Wassermann auf den Jupiter spiegelt. Da Jupiter hier der Herrscher von Haus 1 = „Ich“ und der Merkur der Herrscher von Haus 7 = Du ist, handelt es sich bei dieser Spiegelkonjunktion um eine „Begegnung zwischen Ich und Du“. Merkur/Jupiter symbolisiert oft einen fruchtbaren, erfolgreichen und sinnvollen (Jupiter) Austausch (Merkur). Das sah ich also im Traum und natürlich ergeben sich hier noch weitere Spiegel-Aspekte, nämlich zwischen Jupiter, Venus, Pluto sowie Merkur und Saturn und außerdem auch zwischen Neptun und Mars, die ohne diese Spiegelachse nicht gegeben wären. Und als ich mir das Horoskop dann noch Mal ansah, fand ich dass durch diese Spiegelachse auch ein Quadrat zwischen Uranus und Pluto gegeben ist, wie in der folgenden Skizze dargestellt wird.
Wenn wir die Spiegelachse 0°Löwe/0°Wassermann anwenden, finden wir ein sehr exaktes Spiegel-Quadrat zwischen Uranus und Pluto und damit auch das astrologische Bild für „Täuschung und Enttäuschung“ nach der MRL. Damit war diese spezielle Frage durch den Traum gelöst, jetzt zurück zum Wesentlichen. Und das Wesentliche ist zunächst einmal Folgendes: Mit AC-Schütze, Jupiter sowie Venus, Pluto und Merkur in Haus 2 haben wir hier einen enormen Bestand (Haus 2) als Potential. Und aus diesem Bestand heraus entwickelt sich mit Saturn als Herrscher von 2 in 8 eine Vorstellung – Haus 8 symbolisiert die Vorstellung. Und es spricht Einiges dafür, dass die Vorstellungsfähigkeit, die M49 symbolisiert, sehr reichhaltig und hoch entwickelt ist – aber um das zu begründen, müsste ich die damit verbundenen Konstellationen im einzelnen deuten und dann landen wir wieder in den Details. Lassen Sie uns lieber beim Wesentlichen bleiben.
Das Wesentliche eines jeden Horoskops sind sein Potential, seine Dynamik und seine Finalität.
Das Potential haben wir anhand der Konstellationen des AC schon dargestellt. Die Finalität im Sinne der Bestimmung finden wir am MC, da steht die Waage und die dazugehörige Venus steht in Haus 2. Die Finalität im Sinne der Bedeutung finden wir am DC, der im Zwilling steht und der dazugehörende Merkur steht ebenfalls in 2. Es geht also sowohl im Potential als auch in der Bestimmung und Bedeutung von M49 um einen Bestand und da der Saturn als Herrscher von 2 in 8 steht, letztlich um Vorstellungen. Es geht also im Potenzial wie auch in der Finalität, also im Ergebnis, um einen sehr reichen Bestand an Vorstellungen.
Und jetzt zur Dynamik des Horoskops, das immer durch die Sonne symbolisiert wird. Die Sonne in Haus 3 ist im „Werdegang“ – dieses Schlüsselwort für Haus 3 stammt von dem Astrologen Thomas Ring. Andere wichtige Begriffe für Haus 3 sind der „Weg“ und die „Bewegung“. Und da nun Haus 3 in den Wassermann fällt und der Uranus in Haus 5 steht, besteht die Dynamik von M49 in einer Bewegung, bei der die bisherigen Grenzen des Erlebens überschritten und aufgehoben werden.
So und jetzt kommt der wesentliche Punkt: Der Saturn in Haus 8, der hier die Vorstellung symbolisiert und der Uranus in Haus 5, der die Bewegung, den Ausdruck und das Erleben von M49 symbolisiert, stehen im Quadrat, also in einem sehr harten Spannungsaspekt zueinander. Das heißt, dass die Vorstellung und das Erleben nicht zu einander passen. Das Erleben stellt die Vorstellung in Frage, die Vorstellung erweist sich als unzureichend. Das ist der wesentliche Punkt, die wesentliche Spannung. Das bedeutet soviel wie:
VORSTELLUNGEN KÖNNEN UNSER ERLEBEN NICHT ERKLÄREN.
Wir hatten das Thema schon einmal – aber diese Spannung hat eben auch eine Konsequenz. Da steht nämlich der neue Mondknoten im Skorpion und sagt uns: „Wir brauchen eine weiter entwickelte (neuer Mondknoten) Vorstellung (Skorpion).“ Aber es geht hier nicht um irgendeine gewöhnliche mentale Vorstellung, nicht um irgendeine intellektuelle Konstruktion, sondern eher um eine Intuition, weil der neue Mondknoten hier ja schon auf der Spitze von Haus 12 steht.
Und insofern passt die Tatsache, dass mir ein Traum bei der Entwicklung dieses Textes geholfen hat sehr gut zu dem neuen Mondknoten im M49-Horoskop. Bei neuem Mondknoten in Haus 12 ist es nämlich für die Weiterentwicklung wichtig, dass man seine unbewussten Fähigkeiten, wie Intuitionen, Träume, Ahnungen usw. miteinbezieht. Und mit dem altem Mondknoten in Haus 6 sollte man sich nicht in den Details verlieren und nicht versuchen, alles nur mit den Mitteln der Vernunft und der bewussten Wahrnehmung zu lösen.
Der neue Mondknoten im Skorpion in Haus 12 könnte auf eine verborgene (Haus 12) Struktur (Skorpion) deuten, die aber mit Pluto in Haus 2 in den real gegebenen Beständen enthalten ist; vielleicht eine Ordnungsstruktur, weil Pluto im Steinbock (= Ordnung) steht. Was mich natürlich an die Spiegelachse 0°Löwe/0°Wassermann denken läßt, auf die ich im Traum hingewiesen wurde, die ja nichts anderes als eine im Tierkreis enthaltene, verborgene Ordnungsstruktur ist.
Und im Traum fiel mein Blick vor allem auf die Verbindung von Jupiter und Merkur über die Spiegelachse 0°Löwe/0°Wassermann, die als Verbindung zwischen den Herrschern von Haus 1 und 7 eine Begegnung und generell einen „fruchtbaren, erfolgreichen und sinnvollen (Jupiter) Austausch (Merkur)“ symbolisiert. Auch das macht Sinn, denn erst der Austausch mit meiner Kollegin Birgit Braun hat die Entwicklung dieses Artikels überhaupt möglich gemacht und generell unterstützt. Danke!
Im evolutionären Sinne entscheidend ist Folgendes: Das evolutionäre Potenzial von M49 zeigt sich dort, wo intuitiv bisher verborgene Ordnungsstrukturen im Bestehenden entdeckt werden! Also fing ich an zu überlegen – wer hat intuitiv bisher verborgene Ordnungsstrukturen im Bestehenden entdeckt? Und mein erster intuitiver Einfall war – Benoit Mandelbrot, der Entdecker der fraktalen Geometrie und wesentlichste Begründer der Chaostheorie. Also habe ich nach geschaut – Benoit Mandelbrot wurde am 20. November 1924 in Warschau geboren und hat mit der Sonne im Skorpion auf jeden Fall viel Sinn für Strukturen. Leider fand ich keine Geburtszeit. Aber das ist egal. Ich habe den AC auf etwas mehr als 2,5° Waage gelegt, wo M49 zu seiner Geburt stand und zeige hier nur die Konstellationen, die in seinem Horoskop mit M49 zusammen hängen:
Benoit Mandelbrot *20.11.1924 in Warschau
Den AC habe ich auf ca. 2,5° Waage gelegt, wo zu der Zeit M49 stand. Die Halbsumme, also die mathematische Mitte von Jupiter und Pluto liegt auf ca. 3,5° Waage. Jupiter symbolisiert die Einsicht, die Anschauung und auch die Erweiterung. Pluto symbolisiert Vorstellungen, Konzepte, Strukturen usw. Es kommt also zu einer erweiterten Anschauung von Vorstellungen, Konzepten und Strukturen. Wobei der Jupiter im eigenen Zeichen stehend sich selbst beherrscht und damit auf eine Meta-Anschauung deutet, – auf die Fähigkeit, Anschauungen von einer höheren Ebene zu betrachten und auf die Chance, dass sich Anschauungen aus sich selbst und durch sich selbst zu immer neuen Stufen ihrer Selbst verwandeln. Der Jupiter bezieht sich auf sich selbst und wandelt sich aus und durch sich selbst zu immer neuen Stufen seiner selbst. Der Jupiter von Benoit Mandelbrot ist also eine selbstreferentielle Konstellation und entspricht damit dem Prinzip der „Selbstähnlichkeit“.
Zur Erklärung: Für Astrologen ist interessant, dass sich in der Chaostheorie eines der hermetischen Prinzipien widerspiegelt, die zu den Grundlagen des astrologischen Denkens gehören, nämlich das Prinzip „Wie im Großen, so im Kleinen“. In der der fraktalen Geometrie und in der Chaostheorie spielt dieses Prinzip der „Selbstähnlichkeit“, das sich aus den sogenannten „iterativen Gleichungen“ ergibt, eine sehr große Rolle. Hier ein Bildbeispiel:
Farnkraut
Quelle: Mein Garten
Das Urheberrecht liegt laut olympischem Schöpfungsmythos bei Gäa und Uranos*
*Nach dem olympischen Schöpfungsmythos war am Anfang nur das CHAOS, der unermessliche, gähnend leere Weltraum. Daraus erhoben sich Gäa, die Erde und Uranos, der Sternenhimmel, die sich jede Nacht umarmten. Und dabei besprühte Uranos die „geheimen Öffnungen“ der Gäa mit Regen und daraufhin brachte Gäa alle Lebewesen hervor – also auch die Farne.
Das Prinzip der Selbstähnlichkeit zeigt sich darin, dass die lanzettartige Grundform (die beim Scannen leider geknickt wurde) sich auf drei Ebenen unterschiedlicher Größenordnung wiederholt. Wir haben hier also ein Beispiel für Selbstähnlichkeit auf drei Ebenen. Und interessanterweise ist die Form dieses Farnkrauts sowohl einfach als auch sehr komplex, – also „ein ganzes Universum in der Form eines Brühwürfels“ – wenn Sie so wollen. Dies heißt, Einfachheit und Komplexität sind gleichzeitig gegeben und es kann sich lohnen, „sich selbst ähnlich zu sein“, sprich sich selbst treu zu bleiben. Denn Farne gibt es weltweit in 12.000 verschiedenen Arten und die Farne existieren schon seit mindestens 400 Millionen Jahren, viel länger als wir Menschen. Sich selbst „ähnlich zu sein und zu bleiben“ könnte also ein ziemlich wichtiges Lebensprinzip, ja sogar ein kosmisches Prinzip sein. Wir sollten vielleicht von den Farnen lernen! Jedenfalls geht es in diesem Artikel über M49 von Anfang an um das Prinzips der Selbstähnlichkeit, Zitat:
Erstens – die Sonne bildet das Zentrum unseres Sonnensystems, das wiederum ein Teil unserer Galaxis ist. Zweitens – das galaktische Zentrum GZ bildet das Zentrum unserer Galaxis, die wiederum ein Teil unseres Galaxien-Superhaufens ist. Drittens – der Virgo-Cluster, das SGZ bildet das Zentrum unseres Galaxien-Superhaufens, der übrigens wiederum ein Teil noch weit größerer kosmischer Strukturen ist.
Auch dieser astronomische Zusammenhang ist eine selbstähnliche Struktur, in der sich das Kleine im Großen wiederholt. Damit zurück zu Benoit Mandelbrot. Wir hatten gesehen, dass bei Benoit Mandelbrot M49 in der Halbsumme von Jupiter/Pluto steht und ich schrieb, dass Jupiter/Pluto hier die Fähigkeit bringt, zu einer erweiterten Anschauung von Strukturen, Vorstellungen und Modellen zu kommen. Wobei M49 in der Halbsumme von Jupiter/Pluto bedeutet, dass in dem Zusammenhang die Chance besteht, zur intuitiven Erkenntnis verborgener Ordnungsstrukturen zu kommen, was ja Benoit Mandelbrot auch wirklich gelungen ist.
Die weiteren Aspekte im Zusammenhang mit der Jupiter/Pluto-Halbsumme im Horoskop von Benoit Mandelbrot sind sehr interessant: Mit Sonne Skorpion im Trioktil zu Pluto gestaltet er durch seine Aktivität selbst Vorstellungen, also mentale Strukturen, Modelle und Konzepte. Und mit Jupiter im Trigon zu Neptun entwickelt er eine Anschauung des Chaos bzw. des Grenzenlosen, – nämlich die Chaostheorie. Durch Venus/Neptun entstehen Bilder des Chaos bzw. des Grenzenlosen, die mit Venus/Jupiter von hoher ästhetischer Qualität sind. Mandelbrot hat sich ganz im Sinne von Jupiter/Chiron als ein sehr unabhängiger, schöpferischer Denker erwiesen und dementsprechend von seinen Fachkollegen eine Menge „Gegenwind“ erfahren. Mandelbrot, dem aus astrologischer Sicht mit Neptun/Chiron wohl auch bemerkenswerte spirituelle Qualitäten zu unterstellen sind, hat seine Entdeckungen übrigens auch auf kosmische Zusammenhänge und Strukturen angewandt. Jedenfalls beinhaltet die von ihm mit entwickelte Chaostheorie den hermetischen Grundgedanken „Wie im Großen, so im Kleinen“ und daneben noch viele weitere, in vielerlei Hinsicht interessante Qualitäten. Und aus astrologischer Sicht können wir Benoit Mandelbrot als jemanden verstehen, der die wesentlichen Qualitäten von M49 in seinem Lebenswerk umgesetzt hat. Und natürlich ist anzunehmen, dass auch andere bedeutende Innovatoren, die in ihrem jeweiligen Fach bisher verborgene Ordnungsstrukturen entdeckt haben, die Qualitäten von M49 umgesetzt haben.
Was sind die wesentlichen Qualitäten von M49?
Erstens, – als Basis ein Vorstellungszusammenhang – kurz „Wissen“. Zweitens die Bereitschaft, seine bisherigen Erlebnisgrenzen aktiv zu überschreiten – kurz „Neugier“. Woraus sich irgendwann zwangsläufig eine Spannung zwischen Vorstellung und Erleben ergeben wird. Drittens, die Bereitschaft sich auf seine Träume, Ahnungen und Intuitionen ein zu lassen, um die Spannung von Vorstellung und Erleben zu überbrücken und zu lösen – kurz „Vertrauen“. Und viertens besteht idealerweise die Fähigkeit, die neuen, intuitiv erfassten Konzepte auch konkret zu realisieren – kurz „schöpferische Energie“.
Die wesentlichen Qualitäten von M49 sind also WISSEN, NEUGIER, VERTRAUEN und SCHÖPFERISCHE ENERGIE. Und das Kennzeichen einer tatsächlich gelebten M49-Konstellation wäre danach die eigenständige Entwicklung und Umsetzung neuer intuitiver und schöpferischer Konzepte.
Unter diesem Blickwinkel habe ich die Horoskope von Psychologen, Malern und Musikern betrachtet und dabei einen Orbis von ca. 2° verwendet. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem Wilhelm Reich, Max Ernst und Jimi Hendrix besonders exakte und viele Aspekte anderer Himmelskörper zu M49 in ihren Horoskopen haben. Dies lese ich als einen Hinweis darauf, dass das wichtigste Kennzeichen von M49 in der schöpferischen Umsetzung neuartiger, intuitiv erfasster Modelle, Konzepte und Strukturen besteht.
Nun wollen Sie ja vielleicht auch mal selber schauen – oder? Sie können dazu die folgende Tabelle verwenden, die mir Birgit Braun zur Verfügung gestellt hat – Dankeschön! M49 bewegt sich gemäß der Präzession im Tierkreis vorwärts, durchschnittlich rund 50,26 Bogensekunden jährlich.
1.1.1900 2°14′ Waage
1.1.1920 2°31′ Waage
1.1.1940 2°48′ Waage
1.1.1960 3°05′ Waage
1.1.1980 3°21′ Waage
1.1.2000 3°38′ Waage
1.1.2020 3°55′ Waage
Vielleicht stellen Sie zuerst einmal fest in welchem astrologischen Haus M49 bei Ihnen steht. Und dann tasten Sie sich mit der Hypothese voran, dass Sie es vor allem in dem Lebensbereich der diesem Haus entspricht mit den Qualitäten WISSEN, NEUGIER, VERTRAUEN und SCHÖPFERISCHER ENERGIE zu tun haben.
Viel Freude beim ENTDECKEN und Alles Gute!
Vincento
Hallo Vincento,
vielen Dank für deine eindrucksvolle Deutung des Entdeckungshoroskops von M49. Sie bietet viel Stoff zum Nachdenken und inspiriert zu weiterem Forschen!
Die Achse 0° Löwe/Wassermann spielt übrigens in der indischen Astrologie eine besondere Rolle. Eine Spezialität sind dort nämlich „Rashi Drishti“, übersetzt „Zeichen-Aspekte“, die teilweise einer Spiegelung entlang dieser Achse und der Achse 0° Stier/Skorpion zu entsprechen scheinen. Pluto steht dieser Aspektart zufolge direkt im Zeichenaspekt zu Uranus.
Ich habe diese Aspektart kürzlich in meinem Blog vorgestellt: http://blog.starfish-astrologie.de/?p=376
Herzliche Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Das Horoskop von M49 bietet sehr viel Stoff zum Nachdenken und da sind auch noch viele Fragen offen.
Vielleicht magst Du das Entdeckungshoroskop ja einmal indisch deuten?
Alles Gute
Vincento