Die globale Midlife-Crisis – über Neptun in den Fischen

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Neptun zwölfte Phase

Die 12. Neptun-Phase, gültig bei Neptun/Neptun-Aspekten,
bei Neptun in Haus 12 und bei Neptun in den Fischen

Liebe Besucherinnen und Besucher,

Neptun in den Fischen symbolisiert eine globale Ernüchterung. Neptun steht seit Anfang 2012 noch bis Anfang 2026 in den Fischen und ist damit ein sehr langfristiger und bedeutsamer Faktor der Zeitqualität. Das Horoskop zeigt das metaastrologische Schlüsselbild für Neptun in den Fischen und für die damit verwandten Konstellationen Neptun/Neptun und Neptun in Haus 12.

Grundsätzlich gilt Folgendes: Bei Neptun in den Fischen steht der Neptun in seinem eigenen Zeichen. Da Neptun und die Fische beide das Grenzenlose symbolisieren und zugleich das Prinzip der Auflösung und den Hintergrund, löst sich hier das Grenzenlose auf, es tritt in den Hintergrund und die Begrenztheit der vordergründigen konkreten Erscheinungswelt wird dadurch umso deutlicher. Das entspricht einer ganz grundsätzlichen Ernüchterung.

Natürlich ist das Grenzenlose immer noch da, aber es kommt zu einer Veränderung in unserer Wahrnehmung, die dazu führt, dass wir fast nur noch das Begrenzte wahrnehmen. Eine Variante dieser Konstellation erfährt jeder Mensch mit ca. 41 Jahren, wenn der Transit-Neptun im Quadrat zum Neptun im Geburtshoroskop steht. Auch bei Neptun/Neptun begegnet der Neptun seinem eigenen Prinzip, so wie bei Neptun in den Fischen und bei Neptun in Haus 12. Das Neptun/Neptun-Quadrat mit ca. 41 Jahren ist ein wesentlicher Teil und Hintergrund dessen, was wir als „Midlife-Crisis“ bezeichnen. Den meisten von uns wird in dieser Phase sehr bewusst, dass unsere physische Lebensdauer begrenzt ist. Diese Konstellation löst die Midlife-Crisis aus.

Nun zu dem metaastrologischen Bild für Neptun in den Fischen, Neptun/Neptun und Neptun in Haus 12: Mit AC Löwe geht es um das Leben, mit Sonne in 6 um die realen Lebensbedingungen, die bei Steinbock in 6 begrenzt sind und zwar existenziell begrenzt, da der Saturn in Haus 1 steht. Es kommt zur existentiellen Erfahrung der Tatsache, dass die realen Lebensbedingungen (und die physische Lebensdauer) begrenzt sind. Mit DC Wassermann und Uranus in Haus 1 liegt die Bedeutung der Konstellation darin, diese Begrenzung letztlich zu transzendieren und eine Art Befreiung zu erleben.

Stellt sich nur die Frage – „wie genau?“ Wenn wir uns am alten Mondknoten orientieren, machen wir dank dessen Konjunktion mit dem MC im Widder das aggressive Prinzip (Widder) zum Bestimmenden (MC). Wir wollen unsere Aktivitäten erweitern und bisher fremde Terrains (Haus 9) erobern (Mars). Wir versuchen die Erfahrung der Begrenztheit durch Eroberungen in der Aussenwelt zu kompensieren.

Wenn ein Mann in die Midlife-Crisis kommt und Neptun/Neptun hat, dann legt er sich vielleicht ein rotes Cabrio zu und versucht, junge Frauen zu erobern. Aber die jungen Damen sagen vielleicht: „Ach mein liebes Bärchen, rote Cabrios sind doch total aus der Mode. Ich hätte viel lieber ein schwarzes (grünes, goldenes, blaues, braunes, gelbes, weißes) Cabrio“. Und wenn eine Frau in die Midlife-Crisis kommt und Neptun/Neptun hat, dann ruft sie vielleicht alle paar Tage bei ihrer esoterischen Lebensberaterin an und fragt, wann den nun endlich „der Mann ihres Lebens“ bzw. „ihre spirituelle Zwillingsseele“ auftaucht. Und ihre esoterische Lebensberaterin sagt dann vielleicht so etwas wie: „Ja ich kann ihn in den Karten sehen. Er hat braune Haare, er heißt Hansjörg und arbeitet in einer Nudelfabrik*. Aber ich kann nicht sehen, ob er in dieser Inkarnation wirklich in Deinem Lebensplan drin steht. Also gebe ich Dir noch einen Erzengel dazu.“ (*Merke: Manchmal ist eine einzige „Nudel“ einfach nicht genug! Es ist übrigens nicht so wichtig, ob wir jeden Witz verstehen – denn Esoterik hat ja auch etwas sehr Geheimnisvolles!)

Aber bei Neptun/Neptun, Neptun im 12. Haus oder Neptun in den Fischen sind unsere Eroberungsversuche eben manchmal schon auch etwas tragikomisch. Genauer gesagt, sie haben etwas Paradoxes an sich. Denn der Mars in 9 steht in den Fischen und der Neptun steht als Herrscher von 9 in 4. Das bedeutet, dass unsere Eroberungsversuche im Außen (Haus 9) uns letztlich auf unser Inneres (Haus 4), also auf uns selbst zurückwerfen.

Im Gegensatz zum Neptun/Neptun-Quadrat, das wir alle mit ca. 41 Jahren erfahren, ist die Konstellation Neptun in den Fischen keine individuelle, sondern eine globale Konstellation. Aber inhaltlich geht es um dasselbe. Es geht um eine globale Midlife-Crisis, um eine globale Ernüchterung. Diese globale Ernüchterung besteht vor allem darin, dass wir alle wissen, dass die Resourcen auf diesem Planeten begrenzt sind, und dass es für uns nur einen bewohnbaren Planeten wie die Erde gibt. Dazu kommt, dass wir immer mehr werden und uns durchaus nicht immer so intelligent verhalten, wie das für uns selbst eigentlich wünschenswert wäre. Und als globale Konstellation wird Neptun in den Fischen für alle Menschen zumindest indirekt spürbar, wenn auch sicherlich unterschiedlich intensiv.

Anfangs handelt es sich bei der 12. Neptun-Phase (Neptun/Neptun, Neptun in Haus 12 bzw. in den Fischen) immer um die Bewusstwerdung von Grenzen. Wir erleben die Begrenztheit der Erscheinungswelt und unserer eigenen physischen Form. Wenn das Erleben dieser Begrenztheit nicht ertragen wird, kommt es zu Übergriffen. Wir versuchen die (scheinbar) verloren gegangene Dimension des Grenzenlosen durch aggressive Übergriffe auf irgendwelche Bereiche in der Aussenwelt zurück zu erobern, obwohl wir das Grenzenlose nach wie vor in uns tragen und dessen Ausdrucksformen sind. Diese Übergriffe führen zur Verletzung und auch zur Selbstverletzung, bzw. zur Verletzung der Wirklichkeit, in der wir selbst verwurzelt sind.

Durch ihre aggressiven Übergriffe verletzen islamische Fundamentalisten den Islam, Deutschnationale die deutsche Nation, christliche Seelsorger die Seelen christlicher Kinder, global agierende Landwirtschafts-Firmen wie Monsanto die globale Landwirtschaft, radikale Befürworter des freien Marktes die freie Marktwirtschaft, Banker das Bankenwesen usw. Im Erfahrungsraum des Neptun existiert nur eine Wirklichkeit, nur ein SELBST, dort gibt es keine Grenzen. Danach wird dort jede Verletzung zur Selbstverletzung.

Es gibt nur eine Wirklichkeit. Das ist unsere Erfahrung, wenn unser Bewusstsein in der Frequenz des Neptuns schwingt. Neptun symbolisiert das Grenzenlose, den Raumaspekt des Bewusstseins und Seins, den Urzustand, das was der griechische Mythos als „CHAOS“, als den „gähnend leeren unermesslichen Weltraum“ bezeichnet hat, aus dem der zeugende, schöpferische Sternenhimmel URANOS und die empfängliche, gebärende Erde GÄA hervorgehen und dann gemeinsam alle Lebewesen erschaffen. In einem anderen griechischen Mythos wird der Urzustand als OKENAOS bezeichnet; gemeint ist ein kosmischer Strom aus dem ausnahmslos ALLES hervorgeht. Neptun symbolisiert auch die Mystik und manche Mystiker verwenden die Metapher des Ozeans, um die Eine Wirklichkeit zu beschreiben. Sie beschreiben den Ozean des Wirklichen als den „Ort“ wo ausnahmslos Alles entsteht, sich verdichtet und wieder vergeht. Diese ozeanische Ur-Wirklichkeit enthält zahllose begrenzte Wirklichkeiten = Wellen, die samt und sonders Ausdrucksformen dieser ozeanischen Ur-Wirklichkeit sind. Und diese „Wellen“ sind nur von begrenzter Lebensdauer, obwohl sie mit der ozeanischen Ur-Wirklichkeit substanziell identisch sind.

All dies sind Entsprechungen zum Neptun. Und wenn nun der Neptun seinem eigenen Prinzip begegnet, etwa bei Neptun in den Fischen, Neptun in 12 oder Neptun/Neptun-Aspekten, dann kommt es zur Verwandlung des Neptuns aus sich selbst und durch sich selbst zu neuen Stufen seiner Selbst. Diese Selbstverwandlung des Neptuns kann in unserem Erleben sehr dramatische Momente beinhalten, bis hin zur scheinbaren Auflösung des Grenzenlosen. – „Was ist denn jetzt kaputt? Ich sehe ja auf ein Mal nur noch Wellen! Und der Ozean ist futsch! Einfach futsch, der ganze Ozean! Ach Du meine Güte! Das ist ja furchtbar! Ich kauf mir jetzt sofort ein rotes Cabrio! – bzw. – Ich telefonier jetzt sofort mit meiner esoterischen Lebensberaterin!“

 KÖNNEN WIR SONST NOCH ETWAS TUN?

Glücklicherweise schon! Denn es gibt zwar nur eine Ur-Wirklichkeit, aber die enthält eben unendlich viele Möglichkeiten. Und es mag verblüffend klingen, aber es besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass wir aus uns selbst das Grenzenlose erneut ins Leben gebären. Rational ist das nicht ohne Weiteres verstehen. Aber so wie der Ozean die Welle gebären kann, kann auch die Welle den Ozean gebären. Um ein anderes Bild zu verwenden: Eine einzige Kerze kann Tausende von anderen Kerzen anzünden, ohne ihr eigenes Licht zu verlieren. Und unter diesen Tausenden von Kerzen sind bestimmt auch ein paar, die das Licht gerne weiter geben.

Neptun zwölfte Phase

Der neue Mondknoten symbolisiert die schöpferischen Möglichkeiten. Der steht hier auf der Spitze von Haus 4. Das 4. Haus symbolisiert das Mütterliche und das Gebären, den weiblichen Aspekt des Seelischen und Lebendigen. Es gilt, etwas zu gebären und da der Neptun im 4. Haus steht, gilt es den Neptun – also das Grenzenlose – zu gebären. Wie tun wir das? Indem wir (mit Waage in 4 und Venus in 5) unsere innere Liebe und Schönheit zum Ausdruck bringen. Damit gebären wir das Grenzenlose erneut ins Leben. Bei Skorpion in 5 und Pluto in 10 wird dies weit über unseren subjektiven Erlebnisraum hinaus als geistiger Impuls wirksam werden, und bei Schütze in 5 und Jupiter in 2 wird das auch unser unmittelbares soziales Umfeld befruchten. Wellen gebären den Ozean, Kerzen zünden Kerzen an.

Im türkischen Supermarkt war eine Schlange an der Kasse. So hatte ich Gelegenheit die Kassiererin zu beobachten. Sie war sehr freundlich und wundervoll gelaunt. Als ich an die Reihe kam, sagte ich: „Es ist wunderschön zu sehen, wie freundlich und gut gelaunt Sie sind.“ Sie sah mich strahlend lächelnd an und sagte „Danke!“ Dann tauchte ein schelmischer Zug in ihrem Gesicht auf und sie sagte: „Und wissen Sie was? Das macht auch viel weniger Mühe, als ärgerlich zu sein und zu kämpfen. Es fühlt sich echt gut an! Ehrlich!“ und dabei stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus. Liebe Besucherinnen und Besucher, ich wünsche Euch:

Wie immer Alles Gute
Vincento – „Seufz!“

PS: Das hier abgebildete Horoskop ist das 12. Septar bzw. Solar auf das Horskop, das den Moment abbildet, als Galileo Gallilei als erster Mensch den Neptun gesichtet hat. Weitere technische Erklärungen dazu findet Ihr, wenn Ihr das Stichwort „Metaastrologie“ in die Suchfunktion eingebt.

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